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Mittwoch, 16. November 2016

First Times und 12 Magische Mottos November

Erste Male bleiben einem oft in Erinnerung.
Der erste Schultag. Der erste Kuss. Die erste Fahrstunde. Der erste Sex.
Solche Dinge eben. Sogenannte "große" Momente, von denen man weiß, dass sie bevorstehen, auf die man wartet, sich vorbereitet, die man sich ausmalt.
Und je nachdem, ob sie den Erwartungen entsprachen oder nicht, bleiben sie in guter oder weniger guter Erinnerung. Und wenn man's mal genau bedenkt, kann diese Erwartungshaltung oft ziemlich viel kaputt machen.
Von daher sind eigentlich "kleine Momente" oftmals die Schöneren. Momente, die unverhofft, ungeplant kommen. Oder von denen man zumindest eben keine großen Erwartungen hegt, weil sie irgendwo inmitten der Alltagsroutine stattfinden und/oder nicht von vornherein diesen "Besonders-Stempel" aufgedrückt bekommen. Und deshalb kann man genau diese Augenblicke oftmals danach in die "Besonders"-Erinnerungsschublade packen...



Ich möchte heute einen solchen Moment mit euch teilen: Ein herbstlicher Spaziergang mit Lieblingshund und Lieblingsmensch :)











Vor der Bilderflut noch ein paar Worte dazu: Mit Balou, dem Hund einer Bekannten, bin ich schon oft durch Feld und Flur gestiefelt. Alleine, mit meiner Mutter, mit Freundinnen. Aber nie mit Partner. Und gerade bei den "einsamen" Spaziergängen habe ich genau daran oft gedacht... wie es wäre...
Der Hund vornweg und wir hinterher... Hand in Hand, einträchtig... die Natur genießen und dass der Hund seine Freude hat... Bällchen werfen... an einer schönen Stelle Rast machen, Aussicht und Augenblick wirken lassen... sich küssen...
Ja es war ein ausgemalter Moment. Und trotzdem keiner, von dem ich zu viel erwartet hätte. Ich dachte einfach nur, dass das schön wäre...
Und genau das war es auch. Und noch viel schöner... :)

Daher passen folgende Bilder auch zu Paleicas Fotoprojekt, mit dem November-Motto: Monochrome Momente. Sie hat sich nämlich gewünscht, dass wir flüchtige Augenblicke festhalten.
Und das passt hier in zweierlei Hinsicht: gute Momentaufnahmen von Tieren sind gar nicht so leicht, weil die ja nicht stillhalten wenn man es ihnen sagt ^^
Und zweitens:"First Times" kommen nie wieder...


Kann man diesem Blick wiederstehen? ;)



Ja, es gibt zwei Männer, die mich küssen dürfen ^^








Hello
my deer! ^^

 

Schöne Naturaufnahmen in s/w finde ich schwierig. Aber die hier haben Atmosphäre, find ich... 




... ♥ ♥ ...




Bällchen und Toben... 





..... Glück kann so simpel sein :) ....






... und zu zweit am allerschönsten ...




Dienstag, 1. November 2016

Rennbahn

Es gibt Situationen, die einem mal wieder so richtig schön bewusst machen, wie kaputt diese Welt eigentlich ist. Diese Gesellschaft. Die Menschheit.
Und dass genau Letztere auch selbst schuld daran ist.
Wir sind selbst schuld. Alles hausgemacht.
Weil wir immer mehr an Menschlichkeit einbüßen.
Wir packen die Ellbogen aus, immer und überall.
In der Arbeitswelt merkt man es besonders, der Geschäftswelt. Denn nur darum geht's: Ums Geschäft.
Um Zahlen. Vorteile. Gewinn. Für den Konzern, die Firma, für einen selbst.
Da ist nicht mehr viel Platz. Für Kollegialität, für Zusammenarbeit. Oftmals nicht mal mehr für ein Lächeln, ein freundliches Wort, ein Fragen nach der Befindlichkeit. Nichts.
Jeder kämpft für sich allein und nur wer die richtigen Waffen besitzt, kommt weiter.
Oberflächlichkeit, Egoismus, Skrupellosigkeit.
Die Waffenlosen runterbuttern und in die Pfanne hauen.
Und die bezahlen. Mit ihrer Gesundheit, ihrem Wohlbefinden, ihrer Lebensfreude. Schlussendlich vielleicht sogar mit ihrem Job.
So viele unglückliche Menschen... getrieben von Hektik, Druck. Zeitdruck. Leistungsdruck.
Nicht nur in der Arbeitswelt. Immer, ständig. Immer was zu tun, ständig am optimieren.
Besser, schneller, weiter.
Wir genügen nie. Anderen nicht, uns selbst nicht.
Lebensweg?
Rennbahn!

... und dann rennen sie vorbei... an den Dingen, die wirklich wichtig sind.
Manch einer empfindet sie vielleicht als Hindernis und umgeht sie.
   Ehrlichkeit, Loyalität.
Für einen anderen sind sie ein Klotz am Bein, bremsen aus.
   Mitgefühl, Hilfsbereitschaft.
Wieder ein anderer läuft vielleicht gar davor weg...
   Freundschaft, Liebe. 
Traurig, so ein Leben auf der Rennstrecke.
Traurig und vergeudet...



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"Viele wünschen sich übermenschliche Fähigkeiten.
Sie sollten es mal mit Menschlichkeit probieren.
Eine der seltenen Superkräfte dieser Welt."
(nicobartes.com)
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Sonntag, 24. Juli 2016

12 magische Mottos: Juli / Sommer-Aversion / Frühlingsgefühle im Sommer

Obwohl der Urlaub erst nächste Woche (endlich!) beginnt, hat sich hier im Blog die "Sommerpause" schon seit geraumer Zeit eingenistet. Aber es ist ja meistens so, dass vor dem Urlaub nochmal alles richtig schön stressig ist und man einfach weder Zeit noch Muse für irgendwas findet.
Aber bevor der Juli nun auch wieder verstreicht ohne dass hier wirklich was zu "Papier" gebracht wurde, möchte ich zumindest mal wieder an Paleicas schönem Projekt teilnehmen, welches diesen Monat unter dem Motto steht: Sommer, Sonne, Sonnenschein.

Nun gut, ich gehöre ja zu den Menschen, die sich durch Juli und August immer durchquälen müssen, weil ich auf dieses wahlweise sengend heiße oder eklig schwülwarme Wetter so gar nicht klar komme -.-
Daher sind mir zu dieser Jahreszeit die Sommernächte noch am liebsten, auch wenn diese indoor leider meist eher schlafunterbrochen sind, weil einfach immer noch zu warm.
Draußen allerdings kann man es zu dieser Uhrzeit dann wieder halbwegs aushalten, wenn dieser verdammte heißbrennende Ball, der dir schon das Hirn weichbrutzelt, endlich untergegangen ist... (ja ich liebe Sommer...ähäm...)...
Daher soll auch das Foto zum Motto das zeigen, was ich am Sommer noch am meisten "schätze": Wenn die Sonne endlich verschwindet ^^


Aber mal ganz abgesehen von meiner persönlichen Sommer-, bzw. Hitzeaversion, sind Sonnenuntergänge überm Wasser natürlich immer schön anzusehen und bringen in der Regel ein ganz anderes "Sommerfeeling" mit sich...





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... daher poste ich gerade dieses Bild aber noch aus einem anderen Grund.
Es entstand im letzten Spätsommer.
Und ich dachte, dass ich nun endlich auch mal einen dieser pathetischen Sommer erlebe, wie man sie sich mit den Farben der Sehnsüchte so gerne ausmalt...
Aber es war halt schon Spätsommer - und somit zu spät.
Oder vielleicht auch zu früh, je nachdem, wie man es betrachten mag.
Der Herbst kam und wehte alles Glück, was man eben noch hatte, wieder fort.
Lange habe ich gelitten, den ganzen kalten Winter durch.
Der Frühling verführte dazu, neue Lebensfreude zu schöpfen - und brachte doch nur mehr Frust.
Und irgendwann hast du einfach den Punkt erreicht, an dem du dich mit dem ewigen Regen abfindest...
Doch so wechselhaft wie die Jahreszeiten, ist auch das Leben.
Und manchmal kann es dich überraschen.
Manchmal schenkt es dir nach langen und harten Stürmen einen Regenbogen...

Die Sommerhitze mag ich nach wie vor nicht.
Aber ich glaube, dieser Sommer wird dennoch verdammt wunderbar...
Und der letzte Sommer und alle anderen davor können mich mal gern haben...

Dienstag, 3. Mai 2016

12 magische Mottos & Rund ums Schloss Johannisburg (& Gedankenkrimskrams)

Für den Mai stellt uns Paleica in ihrem Projekt ein frühlingshaftes Motto: Blüten und Blätter 
Und nachdem ich gestern ohnehin beschlossen hatte, dass ich dringend mal wieder ein bisschen den Kopf frei kriegen muss, hab ich mir die Kamera geschnappt und bin mal wieder ein bisschen im Schlossgarten und am Main entlanggeschlendert.
Daher gibts diesmal nicht nur zum Motto passende Bilder, sondern eine ganze Bilderflut ;)


Blütenzauber
Im Schlossgarten
Ein bisschen verwunschen...

... und nochmal ein bisschen Märchenfeeling...
Am Ufer
Spieglein Spieglein...
Dies und das




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... nach getaner "Arbeit"  hab ich mich noch ein bisschen am Ufer niedergelassen, Musik gehört, die Gedanken schweifen lassen...


... ich erinnerte mich an meine Schul- und Ausbildungszeit, als wir hier in mal wachsenden und mal schrumpfenden Runden, lange, laue Sommernächte verbrachten. Und irgendwie hatte immer jemand eine Gitarre dabei - ich lächle still in mich hinein...
... hier wurden teenagerphilosophische Gespräche mit den Lieblingsmenschen geführt, und man glaubte, man würde auf immer und ewig zusammen durchs Leben gehen - ich schüttle etwas wehmütig lächelnd den Kopf und es kommt mir vor, als sei das 100 Jahre her...
... hier bekam ich meinen ersten Kuss - ich grinse, weil ich noch genau weiß, wie komisch sich das anfühlte...
... ich spule vor, mache einen Zeitsprung und meine Gedanken einen Schnelldurchlauf. Gesichter tauchen vor mir auf, ein flüchtiger Gedanke jagt den anderen, um letztlich bei einem  hängenzubleiben - in meiner Brust fühlt es sich unendlich schwer und leer an...

... eine Ente schwimmt in mein Sichtfeld und wackelt mit dem Kopf im Takt zur Musik - ich lache, wische die Tränen ab und gehe.





Sonntag, 3. April 2016

12 magische Mottos - April

Die letzten zwei Monate habe ich bei Paleicas Projekt leider "geschwänzt".
Im April stellt sie uns folgendes Thema: Licht und Schatten.

Passenderweise habe ich erst neulich beim Spaziergang ein Foto gemacht, welches hierzu passt:




Und nicht nur im wörtlichen Sinne ist es für das Thema geeignet, sondern auch im symbolischen.
Man läuft erst eine ganze Weile  auf einem recht schmalen und auch eher unbefestigtem Weg mitten durch den Wald, bis man zu diesem Fleckchen, dieser Lichtung kommt. Und obwohl ich diesen Weg schon öfter gegangen bin, weiß, was mich an dessen Ende erwartet, ist es jedes mal wieder ein... irgendwie befreiendes Gefühl...  dieser Übergang ist jedes Mal förmlich spürbar: herauszutreten aus dem Schatten und der enge der Bäume, auf diese lichtdurchflutete Wiese...
Ich denke, es badarf hier keiner weiteren Worte, da jeder diesen symbolischen Charakter nachvollziehen können dürfte.
Denn es ist einfach das Leben...







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"Ich bin der Weg zum Horizont", sagte das Glück.
"Ich bin der Weg zum Abgrund", sagte der Schmerz.
"Ich bin Licht und Schatten", sagte das Leben.
"Ich bin Erlösung und Ende", sagte der Tod.
"Ich bin Glück und Schmerz, Leben und Tod",
dachte die Liebe, und schwieg.

(unbekannt) 

Dienstag, 1. März 2016

Ab morgen.

Vielleicht wird's ja besser.
Ab morgen.
Wieder ein Jahr Zeit...
Das letzte mit einer Zwei davor.
Das ist irgendwie....gruselig? Bedrückend? Seltsam?
Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal zu den Menschen gehöre, denen eine Zahl so viel Unbehagen bereitet. Diese Zahl mit der Drei...
Aber als ich das dachte, war es noch einige Jahre früher.
Und nun fürchte ich, wird es so sein, es geht schon los, schon seit geraumer Zeit...
Irgendwie sollten die Dinge anders sein. Da sollte mehr sein... Vor allem eines...
Aber irgendwie ist da immer dasselbe. Man bekommt immer dasselbe...
Immer wieder diese neuen Versuche - und die anschließenden Enttäuschungen.
Mit Variationen, aber letztlich - immer dasselbe.

Vielleicht wird's ja besser.
Ab morgen.


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"Jemand hat mir mal gesagt, die Zeit würde uns wie ein Raubtier ein Leben lang verfolgen. Ich möchte viel lieber glauben, dass die Zeit unser Gefährte ist, der uns auf unserer Reise begleitet und uns daran erinnert, jeden Moment zu genießen, denn er wird nicht wiederkommen."
(Jean-Luc Picard)

Sonntag, 21. Februar 2016

Grau und Bunt

Ich möchte gerne etwas schreiben. Und weiß doch nicht recht was. Ich weiß auch nicht, ob es die ganze Zeit, die hier Stille herrschte, nichts zu schreiben gab - oder ob ich einfach nicht wollte. Mir keine Gedanken machen wollte.
Ich hab halt weiter gemacht. Altbewertes, immer Gleiches. Und auch Neues. Einfach weiter, wie das halt so ist, wie man das halt so macht.
Und nun..? Ein Moment der Stille. Stillstand. An was soll ich denken? Das Alte oder das Neue? Erinnerungen vermischen sich mit der Gegenwart. Wie Farben auf einer Palette. Ein blasses Grau und ein... ich weiß nicht... irgendwas Buntes. Nicht knallbunt, aber farbiger, definitiv. Und in diesem Moment bin ich mir gerade nicht sicher, was was ist...
Es tut nicht mehr so weh, wenn ich zurückdenke. Nur manchmal noch. Und nur, wenn ich es zulasse. Was ich quasi nicht tue. Weil ich nicht weiß, ob ich das nochmal schaffe. Und weil ich sonst Gefahr laufe, zu vergleichen. Vergangenes zu einem Maßstab für Kommendes zu machen. Das sollte man nicht tun. Es wäre nicht gut und es wäre nicht fair. Grau und Bunt zu vergleichen... grau und bunt... grau und bunt...


Sonntag, 29. November 2015

Veränderungsprozesse und Magic Letters X

Das Leben kann manchmal verdammt mistig sein. Dass ich damit derzeit meine liebe Not habe, dürfte in den letzten Posts nicht zu überlesen gewesen sein. Das Ganze ist auch noch nicht durch.
Ich befinde mich in einer dieser Phasen. Ich weiß sie nicht zu benennen, bin mir aber recht sicher, dass so ziemlich jeder diese Perioden kennen dürfte. Es sind Zeiten, in denen sich etwas ändert.
Nein, nicht etwas. Man selbst. Es geschehen Dinge, die etwas mit einem machen, mit der Persönlichkeit. Sei es, dass man feststellt, dass man auf manches nicht mehr klar kommt, was in früheren Zeiten kein allzugroßes Problem darstellte. Sei es, dass ursprüngliche Ziele nicht mehr erstrebenswert erscheinen. Sei es, dass sich Prioritäten ändern, Träume zerplatzen, sich neue formen, Sehnsüchte laut werden, Lasten einen erdrücken....
Wie dem auch sei. Man ist an einem Punkt, an dem es noch nicht absehbar ist, was sein wird, was man tun wird, an dem man ratlos, vielleicht gar hilflos ist. Aber an dem man bereits deutlich spürt, dass man irgendwie anders geworden ist und sich dieser Prozess weiter fortsetzt - ob man will oder nicht. Man hat irgendwie Angst und ist nicht sicher, ob man mit dem Menschen, zu dem man gerade wird, sonderlich gut klar kommt, man betrachtet sich selbst irgendwie von außen und ist sich hinsichtlich dieser neuen Persönlichkeitszüge selbst recht fremd. Vielleicht ist es auch einfach nur die Angst vor dem Ungewissen...




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Ich mag gar nicht viel näher darauf eingehen und schlage einen Haken zu Paleicas Magic Letters.
Das aktuelle Thema ist so ziemlich das Gegenteil vom gerade beschriebenen Gefühl und somit eine gute Gelegenheit, hier mal wieder anderen Dingen Raum zu geben, fern von Frust und Ängsten und den Problemen des Lebens...

Xenophilie ist das Thema und "bezeichnet eine persönliche oder kollektive Vorliebe für fremde, unbekannte Dinge und Menschen."
Nun, wie im heutigen Post und auch sonst schon mehrfach deutlich geworden sein dürfte, bevorzuge ich im Allgemeinen eher Bekanntes und Vertrautes als denn das Unbekannte.
Was nicht heißt, dass ich nicht beispielsweise Interesse an fremden Kulturen hätte. Ich finde es z.B. immer sehr schön und bereichernd für alle, wenn in der Arbeit die Gruppe kulturell heterogen ist und die Kinder etwas von ihrer Kultur berichten und einfließen lassen. Die Vorweihnachtszeit bietet hierfür mal wieder eine gute Gelegenheit, je nach kulturellem Hintergrund wird dieses Fest anders zelebriert.
Überhaupt finde ich, dass Kinder ein sehr gutes Beispiel für die "Freude am Fremden" sind, weil sie eben noch so manches zu entdecken haben und neugierig auf vieles sind. Als Erwachsener kann man daher vom Kontakt mit Kindern nur profitieren, man ist nicht nur Lehrender sondern immer auch noch Lernender.
Natürlich hab ich jetzt blöderweise wieder das Problem, hierzu passendes Bildmaterial zu finden, da aus rechtlichen Gründen wieder einiges aus dem Archiv flachfällt.
Daher stehen folgende Bilder symbolisch stellvertretend für das eben Beschriebene:

Der Gruppenraum, in dem sonst wesentlich mehr Leben herrscht und beim Spielen und kreativem Tun stets ein reger Gesprächsaustausch herrscht, mit neugierigen Fragen und interessanten Infos ;)

Unsere Labor-AG: Die Welt der Physik und Chemie entdecken.




Samstag, 3. Oktober 2015

Magic Letters: T und Die Weisheit zum Oktober

 ...wie Türen & Tore.
Ich hoffe mal, Torbögen zählen auch. Frisch vom letzten Wochenende am Bodensee mitgebracht:


 Leider nur mit dem Handy fotografiert und bei gleisendem Sonnenlicht war das ein Schnappschuss auf gut Glück, weil ich auf dem Display gar nix sehen konnte. Ich find's trotzdem ganz schön, schade ist nur, dass man den See im Hintergrund gar nicht erkennt.

Am Bodensee ist es übrigens sehr sehr schön und in Verbindung mit dem herrlichen Wetter letztes Wochenende hatte ich somit quasi einen kleinen Kurzurlaub. Deshalb hatte ich mich zunächst auch geärgert, dass ich die Kamera nicht eingepackt hatte, es gab sehr viele schöne Fotomotive und mein olles Handy ist halt leider nur ein spärlicher Ersatz. Im Nachhinein betrachtet war es allerdings besser, dass die Kamera Zuhause blieb, weil ich sonst eben auch dauernd am Knipsen gewesen wäre.
Aber ich bin ja schließlich nicht zum Fotografieren hingefahren, sondern, um mit jemandem Zeit zu verbringen. Gemeinsame Zeit...
Und ein bisschen fühlte es sich an, als ginge man gemeinsam durch neue Türen... und ich für meinen Teil habe nun alte Türen endgültig verschlossen und hinter mir gelassen...
Ich habe keine Ahnung, ob sich auch diese Tür wieder schließen wird oder sich noch weitere auftun. Fest steht allerdings, dass manche Menschen einen Schlüssel zu einer Tür in dir besitzen, von der du nicht wusstetst, ob, wann und wie du sie wieder öffnen solltest...

In diesem Sinne die Weisheit zum Oktober:  

Liebe, Zuneigung, Toleranz, Verständnis und Geduld sind Schlüssel, die verschlossene Türen öffnen.

(Peter Pratsch)


Samstag, 12. September 2015

(Un)ausgesprochen.

"Oft schweigt man bei den Menschen, denen man am meisten zu sagen hätte." (unbekannt)

Ein wahrer Satz und das sogar in verschiedenen Situationen.

Man schweigt, weil man Dinge nicht auszusprechen wagt.
Aus Angst, dass das Gegenüber nicht auf die gleiche Weise empfindet.
Aus Angst, dass es die Dinge nur unnötig verkompliziert, dramatisiert.
Aus Angst, dass einen diese Empfindungen selbst überwältigen, wenn man sie erst einmal ausgesprochen hat.
Das ist ziemlich dumm.
Und deshalb bin ich froh, dass ich es ausgesprochen habe... Zumindest einen Teil davon...
Werde ich noch mehr sagen?
Ich weiß es nicht.
Es ist erst der Anfang...

Man schweigt, weil man es leid ist.
Leid, zum hundertsten Mal dieselben Dinge zu sagen, dieselbe Diskussion zu führen.
Leid, dabei immer wieder nur aufs Neue festzustellen, dass es die Mühe nicht wert ist.
Leid, diese Wut und Enttäuschung immer wieder aufs Neue zu empfinden.
Das ist ziemlich klug.
Und deshalb bin ich froh, dass ich es nicht ausgesprochen habe... Zumindest nicht alles...
Werde ich weiter schweigen?
Ja.
Es ist das Ende.

Freitag, 4. September 2015

Käsekuchen -1

Im Kühlschrank steht ein Käsekuchen minus ein Stück. Das habe ich mir gerade einverleibt, heute gab's mal Nachtisch. Morgen gönne ich mir noch ein weiteres, vielleicht schon zum Frühstück.
Doch dann bleibt immer noch ein Käsekuchen -2, den ich irgendwie loswerden muss.

Ich backe, wenn ich mich ablenken will. Nicht immer, aber manchmal. Bei ganz bestimmten Arten von Gedankenkram, die eine gewisse innerliche Anspannung mit sich bringen, dann backe ich. Irgendwie entspannt mich das, warum auch immer.
Vielleicht, weil es ganz einfach in dem Moment meine Aufmerksamkeit erfordert und die Gedanken von anderem somit weglenkt.
Vielleicht, weil Backen irgendwie was Sinnvolles ist, im Gegensatz zu der Sinnlosigkeit der immer wieder kreisenden Gedanken. Beim Backen komme ich zumindest zu einem Ergebnis.
Vielleicht, weil der Duft von frischem Backwerk irgendwie beruhigend ist.... und das süße Endprodukt ein Gegensatz zu den Gedanken mit bitterem Beigeschmack...

Käsekuchen -1.
Käsekuchen -2.
Vielleicht sogar -3, für den Sonntag.
Der Rest wird verteilt. Wer will??
Und was will ich?
Gewissheit. Klarheit. Bewegung. Eine Nachricht. Ein Zeichen.
Glücklich sein.
Ein Stück Käsekuchen teilen. Mit einer Gabel, mit einem Menschen.
Käsekuchen -1 geteilt durch zwei.




Montag, 17. August 2015

A Step You Can't Take Back





Szene/Song aus dem Film Can a song save your life?, den ich dieser Tage endlich mal gesehen habe.
Ich wollte ihn damals schon schauen, als er im Kino lief, habe ihn dann leider verpasst, mir aber immerhin einige Songs des Soundtracks runtergeladen, die mich, auch ohne den Film gesehen zu haben, schon ziemlich begeisterten.
Und ich muss sagen, der Film hält, was die Songs versprechen, daher möchte ich ihn euch ans Herz legen.Wer schöne Singer/Songwriter-Musik und Independencefilme mag, wird hier auf seine Kosten kommen.
 Worum es im Plot geht, könnt ihr ja unter obigem Link selbst nachlesen.
Die schauspielerische Leistung steht meines Erachtens außer Frage. Keira Knightly hat schon lange bewiesen, dass sie nicht nur als hübsches Beiwerk von Orlando Bloom und Johnny Depp taugt und auch wenn ihre Rollen irgendwie fast immer dieses englisch-kühl-ätherische Etwas an sich haben, ist sie ausnahmslos sehenswert. Marc Ruffalo kannte ich bislang nur aus 30 über Nacht, also einem naja-kann-man-mal-sehen-Film. Als halb-absturzgefährdeter (Ex)Musikproduzent kommt er aber echt gut. Adam Levine, der Sänger von Maroon 5, ist weniger spielend als singend zu sehen, was aber vermutlich auch gut ist.
Denn vom gleichen Regisseur (John Carney) stammt auch der Film Once, welcher von der Art her vergleichbar und ebenfalls sehenswert ist. Allerdings ist Once stark geprägt von Improvisation, nicht zuletzt von den Schauspielern, die eigentlich gar keine sind, sondern eben Musiker. Mir persönlich war das letztlich dann doch einen Tick zu experimentell, daher liegt mir Can a song save your life? dann doch mehr.


Ich möchte hier noch kurz festhalten, was ich persönlich von dem Film noch mitgenommen habe:

Begin again, so der Originaltitel des Films, oder auch Songtitel wie A step you cant take back oder Lost stars zeichnen eine feine, sinnbildliche Linie meiner Generation: Wir suchen. Immer und ständig, nach Neuem, nach Abenteuer, nach der großen Liebe, nach allem, was das Leben zu bieten hat. Vor allem aber nach uns selbst. Selbstverwirklichung, das ist das Thema. Keine Generation vor uns war so sehr damit beschäftigt, sich selbst zu finden - und fühlte sich gleichzeitig so verloren.
Aber das braucht einen auch nicht zu wundern. Selbstverwirklichung fordert nun mal seinen Tribut, zumindest dann, wenn man etwas ganz Entscheidendes verwechselt, übersieht: Seinen eigenen Idealen und Werten treu zu bleiben darf nicht dazu führen, egoistisch zu sein und/oder andere(s) einem Zweck zu opfern.
Dave opfert die Beziehung zu Gretta seiner Karriere. Obwohl sie sich einst genau dadurch kennen und lieben lernten, ist auf seiner Erfolgsleiter keine Sprosse mehr frei für Gretta. Er entscheidet sich für sich selbst. Im Sinne von Selbstdarstellung und Selbstoptimierung.
Gretta hingegen verzeiht es ihm sogar irgendwann, dass er einen Song von ihr klaute und zu schmalzigem Popgesülze verunstaltete. Sie spielt ihre Musik weiter, auf ihre Weise, und lässt sich weder von Dave noch den Produzenten, die sie "groß rausbringen" wollen, beirren. Auch sie entscheidet sich letztlich für sich selbst - allerdings zugunsten der Liebe zur Musik, zugunsten ihrer Integrität.

Sowenig wie  "Musik macht frei - Musik verbindet" sich gegenseitig ausschließen, sowenig sollten dies die Beziehung zu sich selbst und die Beziehungen zu anderen tun. Es muss möglich sein, dass wir uns selbst treu bleiben, uns selbst verwirklichen können, ohne, dass ein anderer Mensch dabei als störend oder hinderlich empfunden wird.
Aber irgendwie haben wir das nicht wirklich drauf. Beziehungen scheitern oder entstehen erst gar nicht, weil der andere nicht ins (Selbst)Konzept passt. Wir sind kaum mehr fähig, Kompromisse einzugehen, von einem selbstgewählten Optimum abzuweichen oder nach einiger Zeit sich einschleichende Routinen zu ertragen. Wir wollen das Beste und wir wollen weiter. Und beginnen lieber immer wieder von vorn, anstatt a step you can't take back zu wagen...

Natürlich sollten wir uns selbst treu bleiben. Selbstwert ist im wahrsten Sinne des Wortes etwas unheimlich Wertvolles. Was diesen bedroht, sollten wir aus unserem Leben verbannen.
Aber es muss auch noch Platz für andere und anderes sein, außer uns selbst...


Donnerstag, 6. August 2015

Ein Sonett zur Nacht

Nie soll für Seelen, die das Leben bindet,
ein Hemmnis gelten. Liebe ist nicht Liebe,
die sich verwandelt, wo sie Wandel findet,
sich treiben ließe, wenn sie einer triebe.

O nein! Sie ist das Zeichen, fest gegründet,
das unter jedem Sturme mag bestehn;
der Stern ist sie, der jedem Schiffe zündet,
sein Stand nur läßt sich, nicht sein Wert ersehn.

Die Liebe trotzt der Zeit, ist auch die Glut
von Wang und Mund in ihren Kreis gebannt;
die Liebe wechselt nicht mit Ebb und Flut,
sie dauert fort bis an der Zeiten Rand.

Wenn einer dies als falsch erweisen kann,
so schrieb ich nie, noch liebte je ein Mann.



(William Shakespear)

Freitag, 17. Juli 2015

Träume


Was wären wir ohne?
Nicht einmal die Hälfte unserer Selbst.
Ohne Insel, ohne Zuflucht.
Ohne Seele.

Ein Hoch auf das Träumen.

Dienstag, 7. Juli 2015

Magic Letters: N

So manchmal gehen Wünsche ja doch in Erfüllung, und wenn's nur die kleinen sind - denn tatsächlich hat Paleica ein Thema genommen, auf welches ich spekuliert hatte ;) --> N wie Nacht

Warum ich darauf gehofft habe? Weil ich hier ein ganz tolles Foto auf meiner Festplatte habe, welches zu dem Thema passt. Und nein, das ist kein Eigenlob jetzt - das Bild stammt nämlich nicht von mir. Eine liebe Chatbekanntschaft hat es mir geschickt, mit der ausdrücklichen Bitte, es irgendwann mal in meinem Blog zu verwenden. Dieses Irgendwann ist jetzt und ich freu mich sehr darüber, da es dieses Bild wert ist, von anderen bewundert zu werden:

Straßen- und Hauslichter, die sich in einer Regenpfütze wiederspiegeln, wurde mir gesagt.
(C) by: Life

Ich mag dieses Bild sehr, vor allem, je länger ich es betrachte...
Nicht nur wegen des optisch schönen Farbenspiels, sondern weil ich finde, dass es nahezu schon einen symbolischen Charkter hat: Die dunkle, verregnete Nacht, grau, trübsinnig.... und dann plötzlich diese schillernde Farbvielfalt inmitten dieser Trostlosigkeit....
Kennen wir das nicht alle? Diese Lebensphasen, in denen uns alles grau und eintönig oder gar finster erscheint? Und wie unglaublich gut es sich dann anfühlt, wenn sich endlich wieder Lichtblicke abzeichnen... wenn man merkt, dass man noch in der Lage ist, in all dem Dunkel dennoch etwas Schönes zu entdecken, den Blick noch nicht abgewendet, die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat...

Montag, 22. Juni 2015

Wie fühlt sich Liebe an?

Natürlich kenne ich Liebe.
Die Liebe zu den Eltern, der Familie zum Beispiel. Auch Freundschaft ist eine Art von Liebe. In jemanden verliebt sein, verknallt. Oder auch die Liebe zum Beruf vielleicht, zu den Dingen, die man gerne tut, über die man sich ein stückweit identifiziert.
Liebe hat viele Gesichter. Und sicher keine Definition. Liebe kann man nicht kommunizieren, nur empfinden. Und das tut sicher nicht jeder auf die gleiche Weise.

Und trotzdem frage ich nach DER Liebe, der einen Liebe zwischen zwei Menschen...
Wir haben alle so unsere Vorstellungen und sicher auch Ansprüche, wie dieser eine Mensch sein muss, damit wir das für ihn empfinden können, was wir Liebe nennen. Und das machen wir nicht unwesentlich an unserer eigenen Wesensart fest. Wir kennen uns selbst, wissen wie wir ticken und mit welcher Art von Mensch wir harmonieren oder nicht. Wir wissen, was wir von einem anderen Menschen brauchen. Und damit meine ich wirklich brauchen, ohne Kompromiss, auch wenn Partnerschaft immer auch Kompromiss bedeutet. Aber dieses eine etwas muss da sein...

Und ich glaube nicht, dass es DIE Liebe ist oder je sein kann, wenn ein Mensch einem zwar vieles geben kann - aber eben nicht DAS.
Und wie es sich anfühlt, DAS zu bekommen - und auch zu geben - das weiß ich nicht wirklich ....

Montag, 8. Juni 2015

Verstehen.Wir.Uns.(?)

"Nicht alle Menschen, die nicht ohne einander leben können, verstehen es, miteinander zu leben." (Ida Boy-Ed)


Wir haben uns nie wirklich voneinander lösen können. Obwohl wir es beide geschafft haben, einander weh zu tun. Und auch jetzt wagt es keiner von uns zu sagen, ich gehe...
Aber wirklich einander verstehen - das können wir wohl auch nicht. Ich habe das schon öfter so empfunden. Du hast immer gesagt, das stimmt nicht, ich verstünde es falsch. Habe ich das? Oder hast du eben nicht verstanden, was ich meinte, wenn ich sage, wir verstehen einander nicht...
Verstehst du das hier? Verstehe ich das? Nein... langsam wird's zu unverständlich...

Es liegt nicht alleine an mir und es liegt nicht alleine an dir.
Wir sind es, an denen es liegt.
Wir.
Das Wir, das wir haben wollten.
Funktioniert aber im Uns nicht.
Weil es uns nicht möglich ist, einander zu begreifen.
Wir greifen nach der Hand des anderen, wollen nicht loslassen.
Aber es ist deine Hand und meine Hand.
Nicht Hand in Hand.
Nicht Wir.
Es zerbröselt in Du und Ich.
Nicht wir.
Nur manchmal, in wenigen Momenten.
Die gehören uns.
Aber wir gehören nicht einander.
Und werden uns nie gehören, wenn wir einander nicht hören... nicht begreifen, nicht verstehen...





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Bitte gib mir uns doch die Zeit....

Montag, 25. Mai 2015

Blumenorakel


... die Magerite hat gesagt, du liebst mich nicht ...




Träume... am Tag wie bei Nacht, du willst mir nicht aus dem Kopf, ich vermisse dich...
Träume... die wir teilen? Es scheint so... aber ist es auch wahr?
Träume... und die Ängste davor, dass sie zerplatzen...


Was wird sein?
Ein duftendes Blumenmeer, durch das wir Hand in Hand wandern?
Oder bleibt nur ein Stiel ohne Blüten...? 

Sonntag, 26. April 2015

Kommunikatiosstörung oder: Menschen mit übergroßem Ego

Die Kommunikation mit manchen Menschen gestaltet sich so, als wolle man einem Blinden die Farbe Rot erklären - das Gegenüber wird es einfach nie begreifen.
Doch während man dem Blinden deswegen keinen Vorwurf machen kann, weil er es eben einfach nicht verstehen KANN, fragt man sich bei dem Menschen, dem man gefühlte hundert Mal dasselbe zu erklären versucht, wie es denn sein kann, dass das Gesagte wohl einfach nicht vom Gehörgang in die Hirnregion vordringt...

Warum zur Hölle können manche Menschen sich einfach ums Verrecken nicht mal in einen anderen hineinversetzen? Warum können sich manche innerhalb eines Streits permanent nur angegriffen fühlen und sich in eine pure, sture Verteidigungshaltung flüchten, anstatt mal sowas wie Reflexion zu betreiben und sich zu fragen, WARUM der andere so reagiert?
Während der eine sich genau damit selbst stresst, sich gedanklich und emotional aufreibt, wie man die verfahrene Situation wieder hinkriegen kann, was er sagen, wie er es formulieren soll und ja, auch, was er selbst vielleicht nicht so doll gemacht hat - fällt dem Gegenüber nichts Besseres ein, als sein Ego zu verteidigen. Es wird nicht mal versucht, empathisch zu sein und sich in den Blickwinkel des anderen zu begeben, es wird sich nicht mal die Mühe gemacht. Denn eventuelle Fehler einzugestehen scheint nichts zu sein, was sich mit einem solchen übergroßen Ego vereinbaren lässt, bzw. kommt ein solcher Charakter ja nicht mal auf die Idee, dass da vielleicht, eventuell, unter Umständen... was schief gelaufen ist, woran er nicht ganz unschuldig ist.
Aber egal WIE OFT MAN ES RUNTERBETET WAS MAN MEINT - Es.Kommt.Nicht.An.
Das Einzige was kommt, sind die von solchen Menschen immer wieder gern verwendeten Universalargumente: Kann ich doch nix für, wenn DU so hohe Anspüche hast. Kann ich doch nix für, wenn DU dich in alles reinsteigern musst. Kann ich doch nix für, wenn DU damit ein Problem hast.
Ja, genau....

Die Ironie an der ganzen Sache ist, dass es irgendwann nicht mal mehr das Streitthema selbst ist, was einen so nervt/anpisst/verletzt. Vielmehr ist es eben diese gnadenlose Blindheit gegenüber dessen, und diese überhebliche Uneinsichtigkeit des anderen, mit der er das ganze auf die absolute Spitze treibt...
"Schön" daran ist letztlich, dass diese Menschen mit genau diesem Verhalten einen dann einfach nur darin bestätigen, wenn man irgendwann beschließt, dass es einem zu bunt wird...: Dass sie es eben einfach nicht raffen, worum es eigentlich geht.... und ihr beschissener Stolz ihnen letztlich wichtiger ist, als der Mensch, der ihnen angeblich was bedeutet....
 

Freitag, 24. April 2015

"Du kannst gerne deinen Partner mitbringen"

Kennt ihr diese Momente, in denen man sich für andere freuen sollte, es aber einfach nicht wirklich kann? Weil dir das Glück anderer in solchen Momenten einfach nur überdeutlicht macht, dass dein eigenes Leben sich leider gerade ziemlich beschissen anfühlt. Vielleicht nicht alles davon, aber eben der Teil, den besagte andere haben und du nicht. Kann natürlich auch sein, dass man diesen Aspekt betreffend sehr sensibel gepolt ist und deshalb viel deutlicher wahrnimmt, wenn andere in dieser Hinsicht ihr Glück finden. Kann aber auch sein, dass das Leben sich mal wieder entschlossen hat Arschloch zu spielen und dir genau diese Dinge, die bei dir einfach nicht laufen wollen, gehörig um die Ohren pfeffert, indem es dich ständig damit konfrontiert.

Heute war ich bei einer alten Freundin, die ich seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Seit kurzem ist sie frisch vermählt, ihren Angetrauten kenne ich nicht, habe ihn auch heute nicht kennengelernt.
Mir war beim Hingehen schon nicht ganz wohl, obwohl ich mich natürlich freute, sie wiederzusehen. Aber gerade in den letzten Tagen habe ich wieder so eine extreme emotionale Talfahrt aushalten müssen, dass mir eigentlich nicht wirklich der Sinn danach stand, mich in einem Umfeld aufzuhalten, in dem sich das pure Liebesglück eingenistet hat.
Und genauso war es auch. Meine Freundin führte mich durch's Haus, in dem sie sich mit ihrem Liebsten häuslich niedergelassen hat. Eine süße Doppelhaushälfte im Grünen am Rande eines beschaulichen Örtchens. Terrasse, kleiner Garten, geschmackvolle Einrichtung. Ein kleiner Wohntraum für zwei. Ihr Mann kocht und backt mit Leidenschaft und züchtet Orchideen. Sie haben noch keine Kinder, aber zwei Wellensittiche.
Dann die Hochzeitsbilder. Natürlich, darauf habe ich mich schon seelisch eingestellt, bin gewappnet. Die Slideshow zeigt eine Traumhochzeit wie aus dem Bilderbuch, eine kleine, intime Feier an einem Strand in Thailand. Eine abgeschiedene Bucht mit romantischer Kulisse, nur der engste Familienkreis - und mittendrin das strahlende Brautpaar. Und sie strahlt tatsächlich noch mehr als sonst, sie hatte schon immer ein sonniges Gemüt. Und wenn man den Blick ihres Mannes betrachtet, der im Übrigen auch einfach nur sehr sympathisch aussieht, wie er seine Liebste ansieht... dann weiß man auch einfach, dass er sie wohl genau dafür liebt...
Im Hintergrund der Fotoserie läuft Ed Sheeran.

Vor einigen Tage hatte ich eine Email im Postfach. Von einer ehemaligen Schulfreundin, zu der der Kontakt ebenfalls im Sande verlaufen ist. Aber in der Mail lässt sie mich wissen, dass sie demnächst den Schritt ins Eheleben wagen wird - und lädt mich zum Polterabend ein.
Ich habe bis jetzt noch nicht geantwortet. Denn ich weiß nicht was ich machen soll, habe nicht wirklich Lust, dort hin zu gehen. Wieder ein verliebtes Paar, und sicher noch einige mehr. Besonders der letzte Satz der Email bewirkt bei mir ein Zusammenziehen eines diversen Organs. "Du kannst gerne einen/deinen Partner mitbringen"....
Du solltest hingehen, sagt der Kopf. Vielleicht ist das ja auch eine Gelegenheit, jemanden kennenzulernen. Und auf jeden Fall wird es schön sein, deine Freundin mal wieder zu sehen.
Aber du willst nicht, sagt das Herz. Du willst nicht wieder mit dem Thema Hochzeit konfrontiert werden. Es macht dir doch nur klar, wie unendlich weit entfernt du von dergleichen bist... so unendlich weit... Das Liebesglück der anderen wird dir nur wieder die Tränen in die Augen treiben. Und das nicht vor Freude... und dann wirst du dich mies fühlen, weil du dir schlecht vorkommst, dass du dich nicht für andere freuen kannst. Und dann wirst du dich noch schlechter fühlen, weil du dir denkst ja scheiße nochmal, wie denn auch?!


Und letzten Endes, wenn du zum wiederholten Male alle Enttäuschungen, die du bisher durchlebt hast, vor deinem inneren Auge hast abspielen lassen - bleiben nur wieder Tränen und die immerselben Fragen: Werde ich jemals überhaupt an diesen Punkt gelangen...? Wird es jemals jemanden geben, der mich mit diesem einen, besonderen Blick ansieht, der mehr sagt als alle Worte? Wo finde ich den? Kannst du bitte nicht endlich da sein....? Wie lange muss ich denn noch warten? Wie oft soll ich diese ganze Scheiße denn noch mitmachen....?!