Sonntag, 28. Oktober 2018

Turn Back The Time


Ein passender Beitrag, anlässlich der heutigen Zeitumstellung.
Wobei ich auf Selbige gar nicht hinaus will.

Vielmehr denke ich gerade darüber nach, wie ungemein praktisch es doch oftmäls wäre, könnte man die Zeit wirklich zurückdrehen. Nicht nur am Rädchen an der Uhr und nicht nur um eine Stunde.
Sondern richtig. Um diverse Ereignisse ungeschehen zu machen.
Diesen Wunsch hatte wohl jeder schon mal. So im Laufe der Zeit...

... und mir fällt auf: je mehr ich darüber nachdenke, mir ausmale, was ich besser gesagt oder getan hätte (oder auch nicht), um das nun Geschehene abzuwenden -umso weiter gehe ich in der Zeit zurück...
Auf einmal geht es nicht mehr um das Ereignis, was den Gedanken eines Zurückgehens in der Zeit auslöste.
Auf einmal fallen einem da Duzende ein, für die man gerne diese Gabe gehabt hätte.

... Und was soll das einem nun sagen??
Dass man zu viele schlechte Entscheidungen getroffen hat?
Oder dass besagte Zeitpunkte einfach nur schlecht waren?
Das führt unweigerlich zur Grundsatzdiskussion, inwiefern wir überhaupt selbst Einfluss nehmen auf unser Leben... ?

Ein Beispiel:
Ich für meinen Teil mache nun schon eine ganze Weile mal wieder eine sogenannte "schlechte Zeit" durch.
Eine in der ich, je länger sie andauert, zunehmend vermehrt Gefühle hege wie:
Was soll der Scheiß?!
Es reicht jetzt mal!
Wer oder was kann mich gerade nicht leiden?
Warum immer ich??
Ja, komm....als druff!!!
...
Das Aberwitzige an der Sache ist: ich versuche vehement und bewusst, solche Gedanken nicht aufkommen zu lassen. Bemühe mich, aus dieser schlechten Phase herauszukommen. Bin nicht passiv. Suche die Ursachen nicht nur im Außen. All das eben, was einem immer so schön geraten wird, wenns das Leben scheinbar gerade nicht allzu gut mit einem meint.
Und was is?
Nix.
Es tut sich nichts. Nicht wirklich jedenfalls.
Außer, dass immer wieder nur noch mehr schief läuft.
Irgendwann sind das eigentlich nur Kleinigkeiten. Die sich aber summieren.
Und somit nicht gerade dazu beitragen, dass sich das labile Selbst wieder so richtig aufrichtet.
Also werden wir wütend.
Auf dieses scheiß Leben, das Dreckskarma, das ungnädige Schicksal.... Whatever.
Selbst, wenn man an dergleichen gar nicht so recht glaubt - irgendwann hat man aber auch einfach keine Lust mehr, alle Schuld nur bei sich selbst zu suchen. Das baut ja auch nicht gerade auf...
Ergo: man hat gerade schlicht und ergreifend ziemliches Pech - das wiederum verschafft dann aber ein ziemlich bitteres Gefühl von Machtlosigkeit....
 ... und so weiter und so fort.
 Teufelskreis, Katzenschwanz. 

Und nun?
I don't know.
Es aussitzen, vermutlich.
Nach dem "Nach jedem Regen folgt Sonnenschein"- Prinzip.
Im Endeffekt Ja, bleibt einem ja nicht viel anderes übrig.
Aber WIE sitzt man es eben aus?
Schicksalsergeben? Bis es Selbiges halt endlich mal wieder gut mit einem meint?
Leider läuft man da Gefahr, in Selbstmitleid zu zerfließen.
Das kleine Trotzkind in sich raus lassen, das sagt:"Du kriegst mich aber nicht klein, du Arsch!"?
Eine Option die einen zwar davor bewahrt, in ein Loch zu fallen, die aber noch nichts konstruktiv löst.
Also kommen wir am Ende ja doch wieder bei dem raus, was am Schwersten zu Erlernen ist:
Es annehmen, dass die Dinge sind, wie sie nun mal sind. Und die Wege suchen, wie wir das verändern können.
Dazu braucht es Geduld. Reflektion. Selbstvertrauen. Arbeit an sich selbst eben.
Vielleicht aber auch ein bisschen Vertrauen in etwas, was nicht greif- und verstehbar ist (?).

Die Zeit zurückdrehen zu können, wäre so viel einfacher...
Aber dazu sind wir ja nicht hier...

_____________________________________


"Die Zeit ist schlecht? Wohlan. Du bist da, sie besser zu machen."
(Thomas Carlyle)





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen