Samstag, 6. Dezember 2014

Was wichtig ist

"Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."(Wilhelm von Humboldt)


Man muss sich wohl kaum erst mit Humboldts Lehren zum Meschenbild auseinandersetzen, um dieser Aussage zustimmen, bzw. sie in eigenen Worten aber gleichem Sinn selbst tätigen zu können. Also, vorausgesetzt halt, man empfindet auch so. Für mich persönlich ist das keine Frage. Und ich könnte auch nicht behaupten, dass das etwas ist, was ich erst hätte lernen müssen. Bestenfalls hab ich es irgendwann bewusst begriffen, aber vorhanden war dieses Empfinden schon immer - oder zumindest seit dem Zeitpunkt, ab welchem Werte dieser Art wichtig werden im Leben, wann auch immer das sein mag. 
Und wie das halt so ist mit Dingen, die für einen selbstverständlich sind, die so fest in einem verankert sind, dass man nicht wirklich drüber nachdenkt bzw. das keiner Diskussion bedarf - genau dann kann man es nur ganz schwer nachvollziehen, wenn ein anderer diesbezüglich anders tickt. 
Und sofern man diesen Menschen sehr schätzt, ihn genau genommen zu jenen Menschen dazu zählt, die dem eigenen Leben Wert verleihen, weil besagte Verbindung eine entsprechende Bedeutsamkeit für einen hat - umso schwerer ist dann diese Feststellung zu akzeptieren. Zum einen, weil man sich nur schwer vorstellen kann, dass dieser Mensch sich selbst etwas Gutes tut, wenn er anderen Dingen im Leben eine größere Priorität beimisst als eben jener, die der eigenen Ansicht nach letztlich immer die oberste Priorität zu sein hat. Und zum anderen, weil es natürlich hart ist damit umzugehen, dass jemand, dem du selbst eine große Bedeutung zuschreibst, das nicht auf gleiche Weise mit deiner Person tut. Und schlimmer noch - er scheint das Empfinden darüber, sowohl die Bedeutsamkeit als auch die Enttäuschung, nicht einmal wirklich zu verstehen.... 

Manchmal ist es schon seltsam, wie unterschiedlich man die Dinge wahrnimmt. Wie man offenbar so unterschiedlich denken, fühlen und handeln kann. Und wie traurig es doch ist, wenn dabei so schöne Dinge wie Vertrauen, Aufmerksamkeit und Zuneigung auf der Strecke bleiben - und somit letztlich der Mensch, der diese Dinge geben wollte, aber eben nicht gleichsam zurückbekommt...

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