Dienstag, 14. Oktober 2014

Müde.

Ich bin müde, einfach nur müde...
Und das meine ich nicht im physischen Sinne. Das heißt, doch schon, da ich den halben Tag mit Schlafen verbracht habe... Aber es ist weniger die Ursache als vielmehr der Spiegel dessen, was aus dem Inneren kommt. Und das ist eine andere Art von Müdigkeit...

Heute bin ich eingeknickt. Eingeknickt in dem Bestreben, einfach weiter zu machen, entgegen allem, was ist, entgegen allem, weswegen ich nicht glücklich bin, entgegen allem wovon ich mich weigere, es mein Leben bestimmen zu lassen. Aber heute hab ich's einfach nicht geschafft, alles, was mein Leben sonst noch ausmacht, zu leben. Allerdings haben es auch all diese anderen Dinge nicht geschafft, wieder Raum einzunehmen. Ich bin einfach zu müde dazu...

Ich hab mir sozusagen freigenommen heute... Und nachdem ich das erledigt hatte, mich unmittelbar wieder ins Bett verkrochen, wo mich auch gleich wieder fester Schlaf umfing. Leider nicht ganz traumlos, aber von einer bleiernen Schwere begleitet, die mich auch später auf der Schwelle zum Erwachen daran hinderte, die Augen zu öffnen. Ich brauchte nicht mal meine Schlafmaske, die ich sonst imer benötige, wenn ich zu fortgeschrittener Tagesstunde schlafen möchte und Licht in das nicht ganz abdunkelbare Zimmer fällt. Ich kann nur Schlafen, wenn es richtig dunkel ist und ich kann diese seltsame rot glimmende Färbung nicht leiden, die sich hinter den geschlossenen Lidern breit macht, wenn Tageslicht darauf fällt...
Heute war mir das egal. Hinter den Lidern war es trotzdem dunkel. Ich musste/konnte ja nicht mal blinzeln. Ich war einfach nicht fähig, die Augen zu öffnen. Ich wollte einfach nicht...

Als mich gegen Mittag diverse Bedürfnisse doch aus dem Bett trieben, war ich auch ziemlich gleich ziemlich wach. Das bestätigte mir meine Eigendiagnose, denn bei reiner körperlicher Müdigkeit fühle ich mich auch im Wachzustand einfach nur schlapp und matschig. Aber mir war/ist wie gesagt eh klar, was der Grund ist. Und wie dieser Tag aussehen würde....
Trotzdem versuchte ich dem Impuls zu widerstehen, mich gleich wieder in meine weichen Kissen zu verkriechen und beschäftigte mich ein wenig, wenn auch mit total unnützen Dingen.
Aber die Worte im Buch ergaben keinen Sinn, das Bilderrätsel in der Zeitschrift war unlösbar und die Handlung im Fernsehen gelangte nur bis zu meinen Augen aber nicht bis ins Gehirn.

Rauchen. Aus dem Fenster starren. Es war nicht so, als würden meine Gedanken kreisen, wie sie das die Tage zuvor so oft getan hatten. Vielmehr war alles leer im Kopf. Man sagt, es sei nicht möglich, an nichts zu denken. Da bin ich mir aber nicht so sicher. Vielleicht kennt ihr dieses Gefühl ja auch... wenn man auf einen Punkt weit in der Ferne starrt und doch ohne, etwas wirklich zu fixieren... unterschwellig registriert man vielleicht fallende Blätter oder einen vorbeistreifenden Vogelschwarm. Aber man denkt nicht darüber nach. Es ist einfach nur nichts. Leer. Stille. Vielleicht die einzige, wirkliche Stille, die es gibt....

Ich weiß nicht, wie lange ich wach war. Starrte. Irgendwann lag ich dann irgendwie doch wieder in meinen Kissen und obwohl mein Körper eigentlich gar nicht dazu hätte fähig sein sollen, schon wieder zu schlafen, folgte er trotzdem widerstandslos diesem inneren Bedürfnis nach Dunkelheit, Schwere und Schlaf...

Ich kann gar nicht genau sagen, wie oft sich dieses Prozedere heute wiederholte. Ich weiß nur, dass ich keine Bedenken haben muss, heute Nacht nicht schlafen zu können. Und dass ich jetzt ins Bett gehe. Morgen ist ein neuer Tag....
Gute Nacht.

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