Montag, 8. September 2014

Wut tut gut

Kennt ihr dieses unbeschreiblich gute Gefühl von blinder Wut? Ja, ihr habt richtig gelesen: gut.

Denn sie setzt nach einer Phase ein, in der man den totalen Verlust jeglicher Selbstkontrolle erlitt. Keine Kontrolle über Gefühle und ihre daraus resultierenden Reaktionen, ein Empfinden völliger Ohnmacht gegenüber sich selbst und den Dingen, wie sie eben sind. Selbstmitleid, Selbstzweifel.... Beschissen, einfach nur beschissen!
Wut macht es besser. Wut gibt Kontrolle zurück. Wut tut gut.
Sicher, man kann nun sagen, dass auch Wut eine unkontrollierte Gefühlsreaktion ist. Denn schließlich richtet sie sich völlig irrational gegen alles und nichts, was war und ist. Und es ist dir vollkommen gleichgültig, ob das in irgendeiner Art und Weise sinnvoll, gerecht oder nützlich ist. Es ist einfach nur blinde Aggression, die verdammt nochmal raus will.
Und genau das ist es, deshalb gibt Wut doch eine gewisse Kontrolle zurück: Sie will raus. Sie holt dich aus deiner Lethargie raus, sie bringt dich dazu, aktiv etwas zu tun: schreien, stampfen, auf Kissen einschlagen, ganz egal, aber du fühlst dich wieder.... lebendig. Und auf seltsame Weise beherrscht in dieser Unbeherrschtheit.
Und ich sage, genießt diese Phase. Reizt sie aus bis zu zerbrochenen Tassen und Hörschäden durch laute Aggromucke, wenn es sein muss. Denn die nächste Phase kommt früh genug. Die, in der ihr wieder wirkliche, echte Kontrolle über euch und euer Leben gewinnen müsst, Entscheidungen treffen und handeln müsst - wenn ihr nicht wieder zurück zu Phase 1 wollt...












....und was macht schon eine zerbrochene Tasse aus, wenn das Herz bereits in Scherben liegt? 
Denn was verletzt mehr, als wenn man nicht genügt... ?

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