Freitag, 12. September 2014

Freitagabend

Ich werde heute Abend weggehen. Ein netter Abend mit Freunden. Bowling, bisschen Alkohol, blöde Witze machen, über das Leben reden.
Das Leben... es erscheint mir derzeit nicht viel heller und vielversprechender als dieser furchtbar graue Tag heute. Und genau wie das Wetter, macht es mich einfach nur müde. Ich möchte einfach nur schlafen. Und ich möchte dabei nicht mal in irgendeine pseudoschöne Traumwelt gleiten. Ich will einfach nur meine Ruhe. Und am liebsten möchte ich auch jetzt einfach meine Jogginghose anlassen, mich auf der Couch zur Seite drehen und die Decke bis zur Nasenspitze hochziehen.

Aber das werde ich nicht. Ich werde mir ein paar hübsche Klamotten raussuchen, meine verwuselten Haare glätten, mit der Schminke meine Augenränder kaschieren - und so tun, als hätte ich Spaß. Ich werde diese verdammten Pins mit dieser verdammtne Bowlingkugel mehr oder weniger gut umhauen. Werde entweder jubeln, weil ich heute ein gutes Händchen habe oder mich gespielt echauffieren und selbstironisch darauf hinweisen, dass ich wenigsten mal Glück im Spiel haben könnte, wenn schon nicht in der Liebe. Ich werde mich mit S. in sarkastischem Selbstmitleid ergießen, welches tatsächlich viel weniger sarkastisch ist, als wir das in diesem Moment anklingen lassen wollen. Denn den heutigen Abend wollen wir das ja alles mal vergessen... C. wird wieder einen blöden Spruch nach dem anderen raushauen und wir werden lachend mit den Augen rollen. H. wird wieder ungewollt für Lacher sorgen, weil sie halt einfach nur süß ist. A. wird wieder zu spät kommen, aber das ist uns eh allen klar. Und dann wird sie sich irgendwann später am Abend noch einen Kaffee bestellen, weil sie dann noch was arbeiten will, die Nachteule. Heute ist da noch S., hab ich gehört. Ich hab keine Ahnung wer S. ist. Ist mir aber auch egal. Je mehr, desto lustiger, nicht?
Lustig, ja...
Also dann. Wünscht mir viel Spaß. Wünscht mir ein bisschen sogenanntes Leben. Mehr als schiefgehen kanns ja nicht. 




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Nachtrag, 0:22 Uhr:

Wieder Zuhause. Ein eher kurzer Abend. Und auch total anders als gedacht. Zunächst mal waren wir nur zu viert anstatt wie geplant zu sechst (jetzt weiß ich immer noch nicht, wer S. ist). Mist, dacht ich mir erst, dann wird's auch teurer. Momentan sieht's da eher weniger rosig aus auf meinem Konto. Aber diese Problematik war dann auch hinfällig. Bowling mussten wir nämlich nach 10 Minuten knicken, weil die Elektronik der Bahn irgendwie ne Panne hatte, welcher auch der nette Bowlingbahnmensch nicht beikommen konnte. Eine andere Bahn war nicht frei, genausowenig ein Billardtisch. Also pflanzten wir uns mit unseren Getränken an eine der Sitzgruppen, lauschten der von der Songauswahl her eigentlich guten aber leider schlecht geremixten Musik, sahen dem regen Treiben auf den Bahnen zu und quatschten angestrengt über dieses ganze Getöse hinweg. Die Bedienung wollte uns als Entschädigung für das Bahndesaster Getränke spendieren, was wir dankend ablehnten, da keiner von uns wirklich Lust hatte länger zu bleiben als das eine Bier, welches noch vor uns stand. Dementsprechend gingen wir am Ende mit 4 Gutscheinen für ein Freispiel nach Hause (natürlich für unter der Woche vor 19 Uhr...), welche nun meiner Verwahrungsobhut unterliegen, da ich die größte Tasche dabei hatte. Um noch woanders hinzugehen, hatte irgendwie keiner unausgesprochen Lust. Also standen wir noch zwei Zigaretten lang vor der Bowlinghalle und schwelgten nostalgisch in Kindheitserinnerungen in puncto Nintendo64 und GameBoy (am Sonntsag geh ich nämlich bei Annilein ne Runde Zocken ;).
Sabilein fuhr mich nach Hause und im Auto hätte ich eigentlich sofort einschlafen können. Aber, wie es halt immer ist: Kaum ist man dann zur Tür rein, hat sich umgezogen und bettfertig gemacht - ist man auf mysteriöse Weise doch wieder wach. Naja, wach ist vielleicht das falsche Wort. Eher nicht in Schlaflaune, aus welchem Grund auch immer.Dabei hab ich überhaupt keine Lust, jetzt in irgendwelche Gedanken und Grübeleien zu verfallen....



...ich würde dich so gerne anrufen... mit dir reden... aber ich weiß einfach nicht was, wie. Ich kann nicht einfach wieder fröhlich mit dir drauflosplaudern, als ob nichts wäre. Denn es ist nun mal sehr viel.... Und es ist nicht leicht. Und ich vermisse dich. Scheiße.

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