Samstag, 27. September 2014

52 Bücher - Woche 8

Auf den allerletzten Drücker zwar, aber immerhin 2 Wochen hintereinander teilgenommen. Es geht aufwärts ;)
 Diese Woche hat die Projektmuddi folgendes Thema im Angebot:  



Dazu fiel mir auch sofort was ein, ohne diverses Eckendenken: Die Pucki-Buchreihe. 

Eine Buchserie aus den 30er/40er Jahren. Ich glaube, die Reihe hatte 12 Bände, wenn ich mich recht entsinne, und erzählt das Leben von der Försterstochter Pucki, beginnend im Vorschulalter bis hin zur erwachsenen Frau. 
In Bezug auf das Thema muss man allerdings sagen, dass hier nur die Bände, die über Puckis Kindheit und Jugend berichten, passend sind. In denen ist sie ein kleiner Wildfang, der lieber mit Jungs spielt und sich die Knie aufschrammt, anstatt das gesittete brave Mädchen zu geben. Sie hat das Herz am rechten Fleck und einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, den sie mit einer sympathischen Eigensinnigkeit vertritt. Die späteren Bücher zeichnen ihren Charakter leider sehr stringent passend zum Frauenbild der damaligen Zeit: Die Ehefrau und Mutter, die sich dem Mann unterzuordnen hat und dessen Wünschen entspricht.
Diese charakterliche Veränderung dieser wirklich sehr sympathischen Figur finde ich aus heutiger Sicht extrem schad. Nichtsdestotrotz habe ich einen ganz besonderen Bezug zu den Büchern. Denn mit ihnen hat mein Dasein als Leseratte begonnen. 
Die Bücher gehörten meiner Mutter, sie hat sie in ihrer Kindheit/Jugend akribisch zusammengesammelt und natürlich aufgehoben, so dass sie sie einige Jahre später wieder hervorkramen und uns Kindern vorlesen konnte. Als ich sie dann irgendwann bat, die Bücher mal wieder vorzulesen, meinte sie, ich könne doch jetzt selbst schon lesen und drückte mir den ersten Band in die Hand. Und ich las ihn. Und dann den Zweiten, den Dritten usw.... 
Ich weiß noch, dass es mir Anfangs ein kleines bisschen schwer fiel, jetzt selbst zu lesen anstatt der Stimme meiner Mutter zu lauschen. Aber nachdem diese mich auch beständig lobte, wie gut ich doch schon lese könne, war da auch irgendwie mein Ehrgeiz geweckt ;) Also auch in diesem Sinne passt die Buchrehe zum Motto ganz gut. 

Erinnert ihr euch noch an euer erstes, eigens gelesenes Buch?

4 Kommentare:

  1. Hört sich sehr sympathisch an, jedenfalls der erste Teil. Könnte eine Seelenverwandte sein, ich habe auch lieber mit den Jungs Fußball gespielt, anstatt mich mit Puppen zu beschäftigen.
    Mein erstes selbstgelesenes Buch war "Die Kinder von Bullerbü", wenn man mal Bilderbücher mit wenig Text oder Pixi-Bücher nicht mitzählt...

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    1. Die Kinder von Büllerbü hab ich irgendwie nie gelesen - sollte ich vielleicht mal nachholen ;)
      "Pucki" ist wirklich sehr schön zu lesen. Allerdings frage ich mich gerade, ob ich das heute Kindern zu lesen geben würde, eben aufgrund der sehr veralteten Wertevorstellungen. Allerdings waren sie auch schon veraltet, als ich die Bücher las - und ich hab die Bücher trotzdem geliebt. Als Kind schnallt man sowas ja auch noch nicht...

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  2. Hümmel, ich habe gerade vage die Vermutung, dass ich diese Bücher auch gelesen habe... aber an mein allererstes, selbst gelesenes Buch erinner ich mich leider nicht mehr. Der Regenbogenfisch war es nämlich nicht, glaub ich. Der war nur eines der ersten Bücher, die ich selbst gelesen hab! =P

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    1. Der Regenbogenfisch ist ja ein Klassiker. Allerdings finde ich ihn pädagogisch nicht sehr wertvoll. Der Fisch bekommt Freunde, weil er ihnen etwas (Materielles) schenkt...naja.
      Aber wie gesagt, aus heutiger Sicht sind die Pucki-Bücher in Bezug auf diverse Wertevorstellungen auch nicht mehr zu empfehlen.
      Aber Kindern sind solche Sachen halt auch einfach nicht bewusst und sie betrachten Bücher mit einem ganz anderen Blickwinkel. So ist es ja z.B. auch mit den Märchen. Eigentlich schon recht grausam, was da abgeht. Aber als Kind nimmst du vor allem wahr, dass es da Gut und Böse gibt und das Gute am Ende siegt. Das ist wichtig.
      Man muss ja auch nicht alles überpädagogisieren ;)

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