Mittwoch, 9. Oktober 2013

That's Life

"So, jetzt....jetzt ist es passiert..." - Das war mein erster Gedanke, als ich gestern Abend die Nachricht von meiner Mutter auf dem Küchentisch fand und mir das Herz in die Hose rutschte.

Kurzfassung: Opa. Notarzt. Krankenhaus.
Sämtliche Schreckensszenarien schossen mir wie Blitze durch den Kopf, aber allesamt liefen sie auf ein und das selbe hinaus: Jetzt isses soweit, jetzt ist er in seinem Garten umgekippt....
Mein Opa ist einer dieser Menschen, die Beschäftigung brauchen, die werkeln und schaffen müssen. Und die aber leider nicht verstehen, dass es mit zunehmendem Alter notwendig ist, dies zu reduzieren.
Ein Generationenkonflikt, der seit Jahren in unserem Haus besteht und in regelmäßigen Abständen immer wieder ausgefochten wird, ohne Erfolg.
Man kann ihm noch so oft gut zureden, noch so oft anbieten, dass man dieses oder jenes übernimmt (unter der Bedingung, dass er es einen dann aber auch auf die eigene Art und Weise machen lässt!!!), man kann ihn noch so oft vom Baum runter scheuchen....alles vergebene Liebesmühe, stur wie ein Sandsack.
Und nun haben wir den Salat. Und zwar nicht den aus dem Garten und auch nicht zum ersten Mal. Aber wie die letzten Male auch wird ihn auch dieses Ereignis nicht vernünftiger machen.
Glücklicherweise war es ja "nur" ein Kreislaufkollaps (plötzliches hohes Fieber und Schüttelfrost). Aber im Gegensatz zu meinem Opa wissen wir alle genau, woher das kommt....und nun liegt er meckernd und schimpfend im Krankenhaus und will nach Hause. Um dann weiter zu machen, wie bisher....
Ich hab keine Lust mehr. Keine Lust mehr auf diesen ewigen Konflikt, diese ewige Sturheit, die ewige Sorge.
Ich war gestern Abend lange bei meiner Oma unten. Wir haben geredet, über vieles...Aber schlussendlich war eines klar, ohne dass es einer von uns aussprechen musste: Es wird so weiter gehen, immer weiter.
Bis ich irgendwann einen Zettel finde: Opa, Notarzt, .....


Und im Übrigen war/ist dies mal wieder nicht die einzige Aufregung. Auch andere Familienmitglieder und Freunde bereiten einem Sorgen und auch die eigene Grundstimmung ist derzeit eher undefinierbar.
Der momentane Zustand ist mal wieder ein perfektes Beispiel dafür, dass nach Phasen, in denen alles gut läuft, man glücklich und zufrieden ist, nahezu alles schon beinahe perfekt zu sein scheint, dann in ebenso geballter Form eine Phase kommt, die das komplette Gegenteil mit sich bringt.
Stress hier, Sorgen da...... und das schöne Glücksgefühl von eben weicht nach und nach Stimmungen wie Ärger, Enttäuschung, Angst, Überforderung.
Mal kommt es mehr, mal weniger heftig - aber das Muster ist doch immer das Gleiche: himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt.
Ja, das ist gerade sehr schwarz/weiß....und schlussendlich möchte ich es jetzt eigentlich auch nicht überdramatisieren, denn: irgendwo ist es ja auch einfach nur das Leben....





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Normalerweise schreibe ich über solche Dinge aus meinem Privatleben nicht so explizit. Ich weiß nicht recht, warum ich es dieses Mal getan habe. Vielleicht, weil es mir nicht möglich ist dergleichen in "verschlüsselter Form" darzulegen, einfach, weil es doch mehr an einem kratzt als es einem selbst wirklich bewusst ist. Oder vielleicht auch weil ich, wenn ich etwas niederschreibe, immer ein bisschen das Gefühl habe, dass das einen gewissen Einfluss hat.... ich weiß nicht auf was, kann das nicht definieren. Aber dieses Gefühl hilft ein bisschen....


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