Sonntag, 18. August 2013

52 Bücher, Woche 28

Der Sommer ist noch nicht rum, aber die Pause offensichtlich schon ;)

Das Projekt das ich im letzten Post erwähnt habe geht nun weiter und da ich ja ein fleißiges Bienchen bin (manchmal jedenfalls...^^), schließ ich mich gleich mal dem dieswöchigen Motto an, welches da lautet:


Ein Buch, wodurch du etwas gelernt hast.

Hm... gar nicht so einfach, wenn man mal - universell betrachtet - davon ausgeht, dass man aus so ziemlich jedem Buch etwas lernen kann...
Fellmonsterchen (Projektinitiatorin) hat sich für ein Sachbuch entschieden....auf die Idee wäre ich ehrlich gesagt komischerweise gar nicht gekommen, obwohl solche Bücher ja dank Beruf und Uni inzwischen auch schon einen großen Teil meines Regals belagern ;)
Ich entscheide mich also nachmacherisch zum einen auch für ein Sachbuch, zum anderen aber auch für eines aus der Kategorie "Lesen zum eigenen Vergnügen".... nicht, dass Sachbücher prinzipiell unvergnüglich wären, schließlich beziehen sie sich ja auf ein eigens gewähltes Interessengebiet, aber...ach, ihr wisst was ich meine, oder? ;) 


Also, Buch Nummer 1 ist: "Wenn Nervensägen an unseren Nerven sägen", von Rudi Rhode und Mona Sabine Meis;
Ein Buch mit Tips zu den Themen Grenzzsetzungen und souveräner Konfliktlösung mit Kindern und Jugendlichen (mit einem vielleicht etwas unglücklich gewähltem Titel, aber das ist Ansichtssache). Es ist also auf jeden Fall für pädagogische Fachkräfte geeignet, sicherlich aber auch für Eltern, zumal es nicht pausenlos mit pädagogischen Fachchinesisch um sich schmeißt. 
Man kann nun natürlich argumentieren, dass Theorien ja immer schön und gut sind...aber man gerade solche sehr praxisbezogenen Methoden nur schwerlich daraus erlernen kann. Nur, weil man das Buch einmal liest, hat man selbstverständlich noch lange nicht das "Handwerk" der Konfliktlösung erlernt. Und zumindest für die Pädagogen unter uns präsentiert es auch nicht wirklich etwas, wovon man noch niemals gehört hätte. Aber solange man kein Patentrezept für Konfliktsituationen erwartet....
Das Buch betont auch selbst immer wieder, dass es ein solches nicht gibt, vielmehr ist es sein Ziel, eine gewisse Grundhaltung zu vermitteln, die einem dann in den entsprechenden Konfliktsituation verinnerlicht sein sollte. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen und bedarf viel eigener Übung und Handlungspraxis. Aber dieses Buch bildet eine gute Grundlage dazu, und das immer sehr hübsch an praxisnahen Beispielen veranschulicht. 
Abgesehen davon finde ich ist das Buch ein gutes Mittel, um von der eigenen "Betriebsblindheit", die sich im oftmals stressigen und routinierten Arbeitsalltag einschleicht, wieder etwas Abstand zu nehmen....Denn irgendwann kommt der Punkt, an dem man sich selbst dabei ertappt, dass man in Konfliktsituationen selbst immer lauter wird und sich auf die Machtkämpe regelrecht einlässt...DANN ist ein guter Zeitpunkt, um dieses Buch zu lesen, da es wieder einige Dinge ins Bewusstsein holt, die eigentlich selbstverständlich sind, aber im Alltagsstress untergegangen sind.

Ich persönlich finde es ist vor allem für Kollegen geeignet, die im Schulkind- und Jugendbereich arbeiten, sprich (vor)pubertär geprägte Konflikte haben ;)
Aber auch die Kiga-Kollegen können die Techniken sicher gut auf ihre Altersgruppe übertragen, bzw. ist es wie bereits erwähnt wohl auch für Nichtpädagogen eine geeignete Lektüre. 

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Buch Nummer 2: "Demian" von Hermann Hesse;
Eines meiner absoluten Lieblingsbücher, sowohl im Allgemeinen als auch bezogen auf den Autor. 
Ich habe es schon mehrfach gelesen, weswegen es defintiv in dieses Motto mit aufgenommen werden sollte, da es eines dieser Bücher ist, die, wie ich es gerne sage, "mit einem mitwachsen". Sprich, je nachdem in welchem Lebensalter man es liest, man betrachtet es stets mit anderen Augen und zieht seine Lehren daraus.
Liest man es als Jugendlicher - also dann, wenn man erstmals mit den Erwartungen der Außenwelt und auch mit seinem eigenen Entwicklungschaos konfrontiert wird - fühlt man sich vermutlich einfach nur verstanden und identifiziert sich ein Stück weit mit der Hauptfigur des Emil Sinclair, welcher wiederum dank der titelgebenden Figur des Demian beginnt, aus der Konformität der Gesellschaft herauszutreten, wenn auch zunächst eher zaghaft und eher beobachtend als wirklich handelnd.
Liest man es einige Jahre später als Erwachsener (oder zumindest Postpubertärer), sieht man die ganze Thematik um das ewige Streben nach Gleichförmigkeit und den eigenen individuellen Kampf gegen dessen dann schon aus einer weniger gefühlsbetonten, sondern eher rationaleren Sichtweise....

Es ist schwer, den Inhalt des Buches zu beschreiben, geschweigedenn, welche Lehre man genau daraus ziehen kann, da dies doch eine sehr persönliche und individuell interpretative Angelegenheit ist, möchte ich meinen. 
Definitiv sollte es wohl jeder lesen, der ein bisschen Mut braucht. Mut und Bestätigung, gedanklich und perspektivisch nicht immer mit dem Strom zu schwimmen. Es sollte gelesen werden, wenn die Welt mit ihren Normen und Richtlinien mal wieder zu sehr aufs Gemüt drückt, wenn der Eingangssatz des Buches der vorherrschende Gedanke ist: 
"Ich wollte ja nichts als das zu leben versuchen, was von selber aus mir herus wollte. Warum war das so schwer?"

(...und selbst mit diesen Worten hab ich nicht mal ansatzweise das Gefühl, rübergebracht zu haben, warum dieses Buch meiner Meinung nach so lesenswert ist...also bitte, tut mir den Gefallen und lest es einfach ;) )

2 Kommentare:

  1. Gleich zwei Bücher, wirklich sehr fleißig. Das Hesse-Werk muss ich auf meine Wuli setzen, das klingt sehr lesenswert.

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  2. Hi Katrin,

    ja das ist es definitiv...Hesse ist eigentlich immer gut, aber dieses Buch im Besonderen ;)

    LG

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