Sonntag, 23. Oktober 2016

Süße Experimente in der Küche

... mit Äpfeln.

Irgendwie war meine bessere Hälfte während unserer gemeinsamen Erkältungs-Woche scheinbar der Meinung, dass Äpfel ein Allheilmittel sind oder so... Klar haben die Dinger Vitamine, aber für "An apple a day keeps the doctor away" war's eh schon zu spät... jedenfalls hat er gefühlt 5 Kilo Äpfel gekauft - und ich darf jetzt zusehen, wie ich den Rest davon verwerte (ich hasse es Nahrungsmittel wegschmeißen)...

Naja gut, wenn man Äpfel nicht im Rohzustand essen mag, eigenen sie sich immer toll zum Backen.
Und da ich manchmal einfach keine Lust habe, stur nach Rezept zu backen bzw. bei diesen spontanen Backschüben eben schauen muss, was die Küche gerade so hergibt, entsteht dabei manchmal die eine oder andere Eigenkreation.
Im letzten Post gab's ja schon eine kleine Vorschau und daher beginne ich nun mal mit den

Apfel-Bailys-Muffins: 

Sie sind eigentlich lediglich eine Kombination aus einem Rezept für Irish-Cream-Muffins aus einem meiner Backbücher und der Apfelfüllung vom Apfelkuchen-Rezept meiner Mutter.
Warum diese Kombi? Weil ich Mamas Apfelkuchen zwar sehr gerne mag, aber gerade so überhaupt keine Lust auf Mürbeteig machen hatte... Ich kann den zwar und ess ihn auch gerne, aber bei der Zubereitung sind wir nie so richtig gute Freunde... er pappt mir immer unheimlich an den Händen. Und je mehr Mehl ich auf die Hände gebe, umso trockener wird die ganze Geschichte...
Nee, da hatte ich keine Lust. Ein Rührteig ist da gechillter, dacht ich. Und die Bailys-Flasche zwinkerte mir so verführerisch zu...
Ok, da sich das Ergebnis wirklich sehen bzw. schmecken lassen konnte (weiß man ja bei Experimenten vorher nie so genau), hier nun das Rezept (ergibt 12 Muffins):

Für den Teig:
250g Mehl
2 TL Backpulver
100g Zucker
1 Prise Salz
1 Ei
50 g weiche Butter oder Magarine
150ml Irish Cream
100ml Sahne

Wie bei Muffins ganz easypeasy üblich: trockene Zutaten in einer Schüssel, flüssige Zutaten in einer anderen vermischen, zusammenschütten, mit dem Handrührer gut durchrühren, fertig.
(Die Angaben von Sahne und Irish Cream lassen sich übrigens variieren, je nachdem wie intensiv ihr den Geschmack haben wollt. Ich hatte dieses mal 200ml Cream und nur 50ml Sahne genommen ;)

Für die Apfelfüllung:
Äpfel schälen und würfeln, Butter in einem Topf schmelzen, Äpfel und Rosinen zusammen mit einem Esslöffel Zucker, ein bisschen Zitronensaft (halbe) und Zimt nach Belieben andünsten. 5 Minuten reichen, wenn die Äpfel noch etwas Biss haben sollen.

Nun wird die Hälfte des Teigs in die Muffinförmchen gefüllt (ca ein Teelöffel pro Mulde). Das Ganze 5 Minuten "anbacken", dann wieder aus dem Ofen nehmen, kurz abkühlen lassen.
 Nun die Apfelmasse auf die Förmchen verteilen (ca ein Esslöffel pro Mulde), anschließend den restlichen Teig darüber geben. Wenn noch ein paar Äpfel über sind, könnt ihr diese on top setzen.





Dann kommen die Muffins nochmal für 20-25 Minuten in den Ofen bei 180 Grad. Danach die Muffins aus den Förmchen nehmen und ausühlen lassen. In der Zwischenzeit dunkle Kuvertüre im Wasserbad schmelzen und die Muffins anschließend damit beträufeln.




Tja und dann.... mmmmhhhh.... :)


FAZIT: Die Muffins waren schön saftig, nicht zu süß, der Bailys-Geschmack kam schön raus, die Zutatenkombination war gelungen. 
Als "Erweiterung" könnte ich mir Cupcakes vorstellen, mit weniger Irish Cream im Teig, dafür ein schönes Topping damit...  


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Das nächste Apfel-Experiment erfolgte heute Vormittag. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mal, wie ich das Ergebnis nennen soll... Daher erst mal die "Entstehungsgeschichte": 
Auf Kuchen hatte ich wieder keine Lust, bzw. diesmal generell nicht so recht auf Backen. Desweiteren hatte ich neben den Äpfeln eine angefangene Packung Butterkekse rumliegen, die ich auch für ein Dessert brauchte, aber pur nicht so gerne esse. Da fielen mir die sogenannten "Kühlschrankkuchen" ein, bei denen man einen Boden aus zerkrümelten Keksen herstellt, der nicht gebacken werden muss. Wollte ich eh schon immer mal probieren. Als Belag wollte ich dann wieder die Apfelfüllung wie für die Muffins nehmen (die ist übrigens ein absoluter Allrounder, damit kann man auch super Apfelstrudel oder Apfeltaschen machen). Und weil bei diesen Kühlschrankkuchen immer irgendwas Cremiges obendrauf kommt und ich noch Quark im Kühlschrank hatte... 
Hmm.... Also ich nenne das Ganze jetzt einfach mal

Falscher Apfel-Quark-Kuchen: 

Für den Teig:
120g Butterkekse
60g Butter oder Magarine
1/2 Päckchen Vanillezucker

Die Kekse zerkleinern. Wer keinen Mixer hat gibt die Kekse einfach in einen Gefrierbeutel und walzt ein paar mal mit dem Nudelholz drüber. Klappt super! Die Butter schmelzen und zusammen mit den Keksen und dem Zucker in einer Schüssel vermengen. Der "Teig" sollte eine leicht matschige Konsistenz haben. Wenn er noch zu trocken ist einfach ein bisschen Milch zugeben. Dann die Keksmasse in eine gefettete Auflaumform (ca 20 cm Durchmesser) geben und am Boden andrücken. Für eine Stunde in den Kühlschrank stellen.

Für die Apfelmasse:
4-5 Äpfel, geschält und gewürfelt
Rosinen
Zimt
Saft einer halben Zitrone 

Äpfel und Rosinen in Butter andünsten, Zitronensaft und Zimt nach Belieben zugeben. 10-15 Minuten bei schwacher Hitze köcheln lassen, bis die Äpfel schön weich sind. 
Ich habe hier diesmal extra keinen Zucker rein, da ich mir dachte, dass Boden und später die Creme sicher süß genug sein werden. Stattdessen sollte die Masse diesmal aber weicher sein, eigentlich schon fast Kompott. Dieses zum schnelleren Auskühlen auf einen Teller geben.

Für die Quark-Creme:
200g Quark
1/2 Päckchen Vanillezucker
1 EL Puderzucker
2-3 EL Irish Cream

Alle Zutaten einfach zu einer schönen, cremigen Masse verrühren...

Nun werden einfach alle drei Teile zusammengefügt, sprich die Apfelmasse kommt auf den inzwischen kühlen und festgewordenen Keksboden, die Quarkcreme auf die Äpfel... 

Zur Zierde ein bisschen Mandelkrokant drüberstreuen und dann das Ganze nochmal für mindestens 2 Stunden in den Kühlschrank....



... und dann genießen ...


FAZIT: Also dieser Keks-Boden beigeistert mich... lecker und schnell. Die Apfelmasse ist wie gesagt ein Allrounder - gelingt immer, schmeckt immer, passt zu Vielem. Die Quark-Creme war auch lecker, der Schuss Bailys kommt auch hier echt gut ;) Eigentlich hätte ich aber lieber eine Quark-Sahne-Masse gemacht, also noch etwas geschlagene Sahne untergrührt, damit das Ganze fluffiger wird. Aber ich brauche leider den Rest Sahne den ich noch hier hab heute für mein Abendessen ^^ 
Tja ansonsten ist es leider etwas schwierig, aus der runden und eher hohen Auflaufform Kuchenstücke rauszuschneiden. Aber ich hatte nichts anderes für diese Mengenangaben. Ich denke aber wenn man zumindest eine eckige Form hat oder eben mehr macht und alles auf ein Blech geben kann, dann geht das mit dem Rausschneiden bestimmt ganz gut. 
Alles in allem: sehr lecker mit kleinen Verbesserungswürdigkeiten beim nächsten mal :)

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