Montag, 29. Dezember 2014

Der Kern im Kirschkuchen

Heute war wieder mal einer dieser Tage...
Und weil dem so war, bin ich heute Nachmittag trotz Schneetreiben zu meiner Familie gefahren. Weil ich keine Lust auf Selbstmitleid hatte.
Oma hatte Kirschkuchen. Ich hatte keinen Hunger.
Aber natürlich lässt Oma "das Kind" nicht weg, ohne ihm wenigstens ein Stück mitzugeben.

Ich fahre nach Hause. Es ist dunkel, es könnte stellenweise glatt sein.Vorsichtig fahren.
An der Ampel warte ich auf grün. Und als es so weit ist, fährt von rechts ein Idiot über rot...
Er war nicht wirklich superschnell und da ich aufgrund des Wetters langsam angefahren bin und außerdem ein gutes Reaktionsvermögen habe, fährt er, mit vermutlich mehr Abstand, als es mir vorkam, an mir vorbei...
Glücklicherweise war auch sonst kein Auto an der Kreuzung.
Ich brauche trotzdem einen Moment, mich wieder zu fangen... Hätte das, wenn er schneller gewesen wäre, ernsthaft schlimm ausgehen können?
Ich beschließe, meinem Vater nichts davon zu sagen, wenn ich ihm später die sms schreibe, dass ich gut Zuhause angekommen bin.
Mir ist bewusst, dass es genug Menschen gibt, die sich um mich sorgen. Aber ich frage mich dennoch unwillkürlich, ob es gewisse andere Personen überhaupt kümmern würde, wenn mir was passieren würde...

Wieder Zuhause. Hunger hatte ich immer noch keinen. Aber vielleicht wäre so ein Stück Kirschkuchen ja irgendwie tröstlich...
Ich esse den Kuchen und zappe durch die Kanäle. Bei "Ariell die Meerjungfrau" bleibe ich hängen.
Kirschkuchen und Disneyfilm... alles wird gut...
Nach dem halben Kuchen beiße ich auf was Hartes. Aua.
Ein Kirschkern. Na klar...
Ich könnte was wetten, dass es der einzige Kern im gesamten Kuchen war... und wer erwischt den?!!

Es geht nicht wirklich um den scheiß Kern. Und wieso wühlt mich der scheiß Kern letztlich mehr auf, als der Fast-Autounfall?!
Ich glaube, manchmal ist es einfach schwer, sich nicht selbst zu bemitleiden...

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