Freitag, 6. Dezember 2013

Zwischenraum

Der Zeitraum, zwischen dem man eine Entscheidung getroffen, sie aber noch nicht durchgeführt hat, ist ein Raum, in dem man sich ziemlich gut fühlen kann.
Man ist fest entschlossen, etwas durchzuziehen. Nicht nur, weil man weiß, dass man es tun muss, sondern auch, weil man es will. Und diese Willenskraft fühlt sich gut an, sie verleiht Selbstbewusstsein, innere Stärke und  - da ist sie wieder - Zuversicht.
Zuversicht, dass es danach...nein, nicht besser sein wird, aber richtig. Weil es etwas ist, was man zu lange vor sich hergeschoben hat, weil man die ganze Zeit nicht in der Lage war, es zu tun.
Aber jetzt ist man es. Man fühlt sich bereit dafür, das "Ich kann das nicht" wandelt sich in ein "Und nur so geht es!".
Hypothetisch jedenfalls.
Denn trotz dieser Entschlossenheit und der Zuversicht, es auch wirklich bewerkstelligen zu können... trotz dessen weiß man genau, dass die Wahrscheinlichkeit doch recht groß ist, dass das Ergebnis enttäuschend sein wird. Dass der kleine Hoffnungsschimmer auf das, was man am liebsten mit dem Entscheidungsakt bezwecken würde, eben so verschwindend gering ist, dass er ziemlich sicher nicht eintreten wird. Und obwohl man sich jetzt, in diesem Moment, eigentlich stark genug fühlt, alle möglichen Konsequenzen aushalten zu können, ist da trotzdem irgendwo, ganz leise, doch noch diese miese kleine Arschlochstimme, die einem ängstlich bittere Enttäuschung und ein erneutes "aus der Bahn werfen lassen" prophezeit...


Deshalb ist der Zeitraum zwischen Entschließen und Handeln so schön. Weil man hier noch stolz auf sich ist, sich entschieden zu haben, Dinge begriffen zu haben, bereit zu sein, ggf. etwas loszulassen...
Nur wie wird es sein, wenn man wirklich loslassen muss....?
Man weiß auf jeden Fall, dass auch das besser sein wird, als der jetzige Zustand. Aber trotzdem kann es einem weh tun.... trotz aller Stärke, die man jetzt noch so wohltuend verspürt, in diesem geschützten Zwischenraum...

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