Die Schönheit der freien Interpretation

So lange es auf dieser Welt Menschen gibt, die gute Musik machen, gute Filme drehen und gute Bücher schreiben....ist nicht alles zu spät (wie man ja leider so oft den Eindruck haben kann... -.-).

Ich will jetzt hier gar nicht drüber philosophieren, wie man in diesem Kontext denn nun "gut" interpretieren sollte.
Bei Diskussionen dieser Art kann es meiner Meinung nach ohnehin nicht darum gehen, zu einem gemeinsamen Ergebnis zu kommen, denn das würde so völlig dem Sinn von Kreativität und Einfallsreichtum widersprechen....

...vielmehr geht es darum, einfach zu genießen, zu hören, zu sehen, zu fühlen, sich treiben zu lassen....und diese Emotionen und Gedanken, die man dabei hat, ggf. mit anderen einfach zu teilen.
Dabei ist man sicher nicht immer einer Meinung, aber darum geht es wie gesagt nicht. Viel interessanter ist es doch zu hören, was andere Menschen über genau das selbe Buch, Lied, den selben Film denken. Völlig wertfrei....
Kurz gesagt, letztlich sind solche Dinge immer Ansichtssache und schlichtweg auch einfach eine Geschmacksfrage, Punkt (obwohl....bei aller Offenheit....manche Menschen haben echt einfach absolut GAR KEINEN Geschmack....sorry, aber das musste jetzt sein -.-).


Wie dem auch sei, ich hatte die letzten Wochen einfach Bock, mich mal wieder von solchen kreativen Outputs anderer Menschen begeistern und mitreißen zu lassen.
Habe Filme angesehen, die schon wieder viel zu lange ungesehen im Regal rumgegammelt haben, habe in Verbindung damit musikalische Schöpfungen wieder- oder neuentdeckt.
Und ein Buch nun tatsächlich zum 5. oder 6. Mal gelesen...

Und habe nun einfach das Bedürfnis, euch diese ein oder andere "fleischgewordene" Kreativität ans Herz zu legen bzw. mit euch zu teilen (und mir ist gerade langweilig ^^)

Also dann, fangen wir mal mit den Filmen an, die auch zugleich wunderbare Soundtracks liefern:

Donnie Darko:
Ich glaube über die Bedeutung dieses Films haben sich viele Leute schon totdiskutiert. Dabei ist er gerade das beste Beispiel für das oben Gesagte: Es geht nicht darum, den Film richtig zu deuten oder gar zu verstehen. Sondern darum, was man in ihm sehen KANN. Und genau diese Interpretationsvielfalt ist das Schöne. Nicht nur, dass verschiedene Menschen ihn auf verschiedene Art ansehen, sondern auch man selbst sieht nicht nur eine sondern viele Dinge, je nachdem, wie man sich gerade fühlt, was einen beschäftigt. So geht es mir jedenfalls.

Der wunderbarste Song, der diesem Machwerk entspringt ist für mich gerade "Mad World" von Gary Jule. Ebenfalls äußerst deutungsreich.


The Butterfly Effect:
Ich kann ehrlich gesagt gar nicht beschreiben, warum ich den Film so toll finde. Am besten lässt man vielleicht die sog. Chaostheorie, die dem Film seinen Namen gibt, mal auf sich wirken:
"Der Flügelschlag eines Schmetterlings kann am anderen Ende der Welt einen Wirbelsturm auslösen."
Vielleicht geht es in dem Film darum, nicht Gott zu spielen. Vielleicht geht es darum, dass ales irgendwo einen Sinn hat, nichts aus Zufall geschieht. Vielleicht geht es aber auch genau um das Gegenteil, dass Dinge passieren und man mit ihnen klar kommen muss.

Der Song: "stop crying your heart out" von Oasis.
Jaaaa, ich weiß, der wird in jedem dritten Film als Soundtrack verbraten und hat dadurch allmählich eher einen Kitsch-Status...aber hier finde ich ihn sehr passend und ich mag ihn einfach trotzdem voll gerne. Manchmal ist das Leben eben auch einfach anrührend-kitschig ;)


Chapter 27:
...was soll ich dazu anderes sagen außer: genial!
Alle je ausgesprochenen Kritiken nehmen auch eher Bezug auf moralische und ethische Hintergründe, als auf den Film an sich. Und das versteht sich meiner Meinung nach auch verdammt noch mal von selbst, denn der Film ist einfach eine geniale gemeinsame Leistung aller Beteiligten.
Der Film ist psycho. Aber nicht im Sinne von "Ahhh, Hilfe, Kreisch". Er ist eine psychologische Meisterleistung, ein filigranes Fragment über menschliche Abgründe und unerfüllte Sehnsüchte, über Hass auf die Welt und das bittere Gefühl des Alleinseins und unverstanden zu sein...alles vereint in einem einzigen kranken Hirn, einer einzigen zerütteten Seele.
Für exzentrische Beatels-Fans sicher ein Fauxpas ohnegleichen, für alle anderen, die in der Lage sind diesen Hintergrund für 1 1/2 Stunden auszublenden, eine sehenswerte Reise in die menschliche Psyche.

(ironischerweise hab ich hier null auf den Soundtrack geachtet...)


The Vampire Diaries:
Nicht erschrecken, über die Serie will ich hier gar nicht rumlabern, geschweige denn sie anpreisen. Vom Niveau her dürfte sie nämlich gar nicht in dieser Reihe ausgemachter Werke stehen.
Sie ist was zum Berieselnlassen und zum Mitfiebern, sofern man wie ich auf kitschiges Drama-Gedöns steht ^^
Aber bei aller Banalität einer typischen amerikanischen Serie, hat sie einen geradezu erstaunlich qualitativ guten Soundtrack!
Hier ein paar Stücke meiner aktuellen Playlist:

Placebo - Running up that hill (kannte ich gar nicht...Schande über mein Haupt...)
Viva Voce - Believer (uuuh, ist irgendwie sexy ^^)
Moby - Temptation (bitte nicht hören, wenn man gerade eh schon down is....is dann vermutlich eher kontrproduktiv. Ansonsten einfach nur wunderschön melancholisch)
Anjulie - Boom (normal nicht so mein Style, aber das macht irgendwie Laune ^^)


Hm, mal sehen, welches dieser Lieder das "Januar-Ranking" im "Soundtrack 2012" gewinnt ;)


Tja, und ansonsten gibts zum Thema Musik noch etwas sehr Erfreuliches zu berichten:
Am 10.2. kommt ein neues Kettcar-Album raus *freu*!!! :D


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So, ich glaube das reicht erst mal.
Dem Thema Bücher mit dem ein oder anderen Tipp widme ich mich das nächste Mal.
Und vielleicht auch nochmal ein, zwei Filmchen... ;)

Schaut/hört euch mal die Filme/die Lieder an, sofern ihr sie noch nicht kennt (ach, btw, keiner der oben verlinkten Trailer wird, finde ich, dem jeweiligen Film wirklich gerecht...), bzw. gebt einfach mal euren Senf dazu ab.
Viel Spaß ;)