Sonntag, 4. September 2011

"Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne"

Das ist der Titel eines Buches von Hermann Hesse, dass ich, wie ich vor kurzem festgestellt habe, schon seit Jahren auf meinem Amazon-Wunschzettel habe.
Jetzt endlich werde ich es mir mal bestellen, hab ich beschlossen. Zum einen, weil ich Hesse immer wahnsinnig gerne gelesen habe und das schon viel zu lange nicht mehr getan habe.
Zum anderen aber - und vor allem - deshalb, weil allein schon der Titel mich momentan mehr als anspricht....


....es ist so weit. Am Mittwoch habe ich Abschied genommen.
"Abschied"....was heißt das?
Zunächst einmal heißt es Trennung, Verlust, Loslassen.
Loslassen von etwas, was man kannte und liebte.
Und deshalb ist es zunächst einmal bitter, tragisch und so überhaupt kein schönes Gefühl.
Und genau dieses Gefühl übermannt mich, als ich mich am Mittwoch von den vielen Kinderhänden förmlich losreißen muss, die mich nicht gehen lassen wollen....und die ich in diesem Augenblick auch nicht verlassen möchte....
...im Auto dann, gehts los....ich kann nicht mehr an mich halten und ich heule und heule. Schluchtze alles raus, was mir gerade so sehr in der Seele weh tut....
Zuhause dann, weiß ich nicht, was ich jetzt tun soll.
Ich fühle mich wie in Watte gepackt, habe weder die Lust noch bin ich wirklich in der Lage, etwas zu tun....irgendetwas.
Ich sitze einfach nur da.... und bin traurig.
Und das ist auch gut so....

....dann, als nächstes, kommen die Zweifel.
Hab ich mich wirklich richtig entschieden?
Ich freue mich sehr auf mein Studium, bin wahnsinnig aufgeregt, bin stolz auf mich, dass ich es soweit geschafft habe und denke schon jetzt daran, was ich danach alles machen könnte....
Und gleichzeitig, jetzt, da endlich die entscheidende Weggabelung in sichtweite ist...spüre ich Ängste.
Zum einen steckt mir noch der Verlust in den Knochen, zum anderen stürzen bereits jetzt, noch bevor es richtig losgeht, Dinge auf mich ein, die ich zwar bedacht, aber nicht so wirklich durchgeplant habe....

...und dann zeigt der Abschied sein versöhnliches Gesicht.
Dass er nicht nur Verlust, sondern auch das Neue mit sich bringt.
Er reicht dir die Hand und geleitet dich das letzte Stück des Übergangs, vom Alten zum Neuen, vom Bekannten ins Unbekannte.
Er spürt deine Freude und bestärkt dich.
Und er spürt deine Angst und legt dir die Hand auf die Schulter, um sie dir zu nehmen.
Und er gibt dir ein Versprechen: "Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne"...

2 Kommentare:

  1. Wunderbar geschrieben.
    Glückwunsch zum Treffen einer so bewussten Entscheidung - das ist weitaus mehr, als die meisten Menschen jemals wirklich tun.
    Und viel Spaß im Studium!
    Gruß,
    Meike

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