Freitag, 22. September 2017

Zeit.

Vor zwei Tagen wühlte ich in alten Emails.
Mir war langweilig und ich fühlte mich einsam.
Und ehe ich mich versah machte ich einen ungewollten Ausflug in die Vergangenheit.
Was ich schon längst aus meinem Leben gelöscht hatte...  Hier existierte noch ein Überbleibsel,  schwarz auf weiß.
Warum eigentlich?
Vergessen...  Wirklich?
Verblasst,  mehr und mehr,  so wie die Zeit aus der es stammt.
Doch wirklich vergessen wird man sie nie.
Nur mit anderen Augen betrachten.

Aber nun muss es weg.  Endgültig.
Es ist Zeit.
Ich brauche das nicht mehr.
Und niemals wieder.

Es scheint so lange her zu sein.
Obwohl ich so lange darunter litt.
Gestern schrieb ich einem alten Freund,  wie lange es doch schon her ist,  als wir uns stundenlang via Skype unseren kummer klagten.
Und nun haben wir uns seit Monaten nicht mehr gesprochen.  Weil das die Basis war.  Die nun nicht mehr da ist.
Und ich sagte ihm,  wie schön es doch sei,  dass es uns beiden nun gut geht.
Wir gefunden haben.  Gefunden wurden.
Zeit ist etwas Seltsames...

Ich gehe in meinem Posteingang wieder vorwärts in der Zeit.
Da bist du.  Unsere ersten Zeilen.
Eigentlich noch gar nicht so lange her.
Und dennoch kann ich mir bereits heute kein Leben mehr ohne dich vorstellen.
Ich bin glücklich. Du machst mich glücklich,  jeden Tag.

Und nun liege ich hier...  Warte auf morgen, denke an gestern und dann wieder an ein weit entferntes Morgen.
Und fühle...  Angst.
Angst vor der unberechenbaren Zeit.
Die einem niemals sagt was sie bringt,  bis sie es bringt.
Die gibt und nimmt.
Die Narben hinterlässt und die sie heilt.
Die lang oder kurz sein kann...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen