Montag, 14. März 2016

Sperrliste

Als ich mich damals aus dem vielleicht bisher größten Tiefpunkt, den ich je hatte, wieder irgendwie halbwegs rausgewurschtelt hatte, habe ich deine Nummer gelöscht.
Ein symbolischer Akt.
Doch zum Löschen des Whats-App-Chats hat es nie gereicht.
Auch dort, wo wir uns kennenlernten, habe ich deine Nachrichten gelöscht.
Dich auf die Sperrliste gesetzt.
Nicht, dass das nötig gewesen wäre.
Rein symbolisch.
Dummerweise habe ich nun gemerkt, dass ich auf der Sperrliste deine Aktivität sehen kann.
Du bist offline.
Das warst du nie. Außer in der Zeit, in der es sowas wie ein wir gab...
Ich denke mir also meinen Teil...
Ich habe weiter gemacht. Und versucht, dich nicht als Maßstab zu setzen.
Hat trotzdem nicht funktioniert.
Vielleicht muss ich deshalb nun wieder öfter an dich denken.
Oder vielleicht, weil es mir gerade alles andere als gut geht.
Und mit dir ging es mir gut.
In meinen Vorstellungen wäre es mir mit dir immer gut gegangen.
Eine "Behauptung", die sich niemals beweisen, aber eben auch niemals widerlegen lässt.
Die imaginäre Zukunft mit dir wird immer perfekt sein.
In der Realität ist es anders.
In der Realität gibt es gelöschte Nummern, die aber keine Erinnerungen löschen.
Es gibt aberwitzige Sperrlisten, die mir mehr verraten als ich wissen will, mein Gedankenkarussell antreiben - und alles andere tun, als irgendetwas aus- oder wegzusperren.
Es gibt noch immer ungelöschte Chats, als letzte Verbindung zu einer Zeit, zu einem Menschen, die/der mich einfach glücklich gemacht hatte...
Sperrlisten funktionieren nicht.
Weder im Netz noch in einem selbst.
Nicht, solange man nicht die Löschtaste drückt... ein für alle mal.

2 Kommentare:

  1. Antworten
    1. Zu dumm, dass sich manche Dinge immer bewahrheiten. Und nicht einfach mal etwas einfacher sind...

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