Sonntag, 13. Februar 2011

Auf Biegen und Brechen

"Durch unsere Entscheidungen definieren wir uns selbst. Allein durch sie können wir unseren Worten und Träumen Leben und Bedeutung verleihen. Allein durch sie können wir aus dem, was wir sind, das machen, was wir sein wollen."

aus "Der träumende Delphin" von Sergio Bambaren
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Ich fand diesen Spruch so toll, dass ich ihn gleich zur "Weisheit des Monats" küren musste.

Es ist ein Spruch, der den Individualisten in uns weckt.
Denjenigen, der selbstbestimmt und frei durch diese Welt geht, seine Ziele nicht aus den Augen verliert und Wagnisse eingeht.
Der Delphin ist - genau wie die "Möwe Jonathan" übrigens - der sympathische Außenseiter, über den wir so gerne lesen.
Der, der sich von der stupiden Masse abhebt und alles richtig macht, und doch so unverstanden bleibt. Er ist der Rebell, den wir alle in uns tragen und wir bewundern ihn dafür, dass er diesen frei lässt, wozu wir selbst in der wirklichen Welt nicht in der Lage sind.
Die Opfer, die er bringt, scheinen all die Anstrengungen wert zu sein und wenn man am Ende des Buches angelangt ist, fühlt man sich stark und geläutert und bereit, das eigene Leben wieder fest am Schopf zu packen und zu verändern.....

...bis einem die Wirklichkei erneut beweist, dass sich das Leben nicht auf läppischen achzig Seiten abspielt. Und die Opfer, die man bringen müsste, zu existenzbedrohlichen Ausmaßen heranwachsen würden. Ein Risiko zieht das nächste nach sich...und am Ende gibt es nur Erfolg oder Niederlage.
Wer nichts wagt, der nichts gewinnt, schon richtig....aber je weniger man wagt, desto geringer nun mal auch der Verlust.
Es bleibt die Frage, was einem wichtiger ist.
Auch das ist eine Entscheidung die man treffen muss und die einen selbst definiert.
Am Ende zählt doch nur, dass man mit der Entscheidung zufrieden ist.
Der Individualist muss selbst entscheiden, ob er trotzdem noch glücklich sein kann, wenn er sich ein Stück weit der Masse anpasst, auch wenn er es freiwillig nicht tun würde.
Ob es eine existenzielle Notwendigkeit ist, auf die er sich einlassen kann, wenn es denn eben sein muss... oder ob er damit etwas auf Biegen und Brechen tun würde.
Anpssen ist eine Sache. Sich zu verbiegen, so dass man gar selbst zu zerbrechen droht, eine ganz andere....
Es muss jeder für sich entscheiden. Individuell eben.
Und dabei spielen Zeit, Erfahrung und äußere Umstände immer eine wichtige Rolle.
Der Wille mag frei sein - aber nicht das Einzige was existiert.

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