Da soll doch mal einer bestreiten, Irland wäre nicht das Land der Sagen und Märchengestalten.
Mit ein Grund, warum ich dieses Land so liebe.
Jedes mal, wenn ich dort bin, kann ich wenigsten für ein paar Tage das Gefühl haben, dass die Welt nicht ganz so ungerecht und nüchtern ist, wie sie sich ja doch leider oftmals zeigt.
Mit dieser typisch irischen Leichtigkeit und eben diesem gewissen Sinn fürs Magische kann man die Realität wunderbar ausblenden.
Ich fühle mich einfach immer sauwohl dort.
Und gestern hab ich ein Stückchen Irland quasi vor der Haustür angetroffen.
Mit gut einmonatiger Verspätung hat dann auch die Isi mitbekommen, dass in Aschaffenburg ein Irish Pub aufgemacht hat.
Und nachdem ich nach einer weiteren Woche, die ich fast komplett am Schreibtisch verbracht habe, gestern echt dachte ich bekomm nen Koller....hab ich spontan Annilein kontaktiert ob sie mit mir das Pub austesten geht. Inklusive Live-Musik.
Glücklicherweise ist Annilein ja für so ziemlich jeden Spaß zu haben und ich musste nicht mehr befürchten, dass ich vor lauter Stubenhockerei Anfälle bekomme, die wahrscheinlich mit dem Zerlegen meines Schreibtisches geendet hätten... -.-
Wie dem auch sei...nachdem wir in der Stadt waren, ich die erste Orientierungslosigkeit angesichts unseres neuen Bahnhofs überwunden hatte und wir uns durch den süßlichen Nebeldunst der Schischa-Bar zum Irish Pub hin durchgekämpft hatten (das nenn ich mal Multikulti auf engstem Raum, was?! ^^)...gabs erst mal kurze Unentschlossenheit, ob 12 Euro Eintritt für eine Band, die man nicht kennt, angebracht wären.
Nachdem das geklärt war (ich hatte einfach absolut keinen Bock durch die Kälte zu latschen und absolut viel Bock auf irisches Flair) konnte der Abend dann losgehen.
Und ich war sehr positiv angetan, trotz dessen, dass kein Sitzplatz mehr zu ergattern war.
Das Pub hat wirklich irischen Charme, ist geräumig und zugleich urgemütlich (muss ich unbedingt nochmal hin, wenn keine Musik spielt, sprich nicht jeder Quadratzentimeter besetzt ist).
Das Publikum war altersmäßig gut gemischt, was die Band die spielte, erklärt:
Garden of Delight, machen typisch keltischen Folklore-Sound, gemixt mit rockigen Einlagen. Spricht offenbar sehr viele Altersklassen an. Und man konnte auch wirklich nicht meckern und die 12 Euro waren somit gut investiert.
Ein Guiness in der Hand und dazu diese Musik, die es einfach auch unmöglich macht, schlechte Laune haben zu können...da kann der Abend kein Reinfall werden.
Besonders der Geige-spielende "Hobbit" der Band, wie Ann und ich ihn kurzentschlossen betitelten, war echt lustig und ging ganz schön ab ^^ (im Gegensatz zu der Schalftablette von Gitarrist...hallo, Junge? Ausgeschlafen?)
Man merkte auch einfach, dass die Jungs da auf der Bühne wissen was sie tun und nicht nur einfach ein bisschen Geigengefiedel für Lau machen sondern die keltische Musik auch wirklich im Blut und der Seele haben.
Rythmische Geigen- und Trommelklänge und Geschichten von Piraten und Freibeutern darin eingebettet....und ich konnte mit dem Fuß wippend die Nüchternheit des Alltags wunderbar abschütteln.
Noch ein Gläschen Guiness hinterher....Schließlich spielte der Alkohol auch in den dargebotenen Songs stets eine entscheidende Rolle....so wie sich das für "echte Iren" gehört ^^
Wobei man hieraus nicht den Trugschluss ziehen sollte, dass der Ire nur deshalb immer so fröhlich wäre und der Hang zur Magie nur daraus entspringe, weil er vor lauter Whiskey nur noch kleine grüne Kobolde sehe.
Nein, wer schon einmal auf der Insel war der kann auch verstehen, woher diese ganzen Sagen kommen.
Das Land selbst erzählt sie.
Der Ire ist lediglich das Medium, durch das es spricht.
Das Pub ist seine Höhle, in der er sie erzählt, die Geschichten, und der Alkohol ist dabei vielleicht das "schwarze Elexier", dass ihm die Zunge lockert.
Und deshalb bleibt zum Schluss die mehr als berechtigte Frage:
"Wo bleibt das Bier?!"
^^
Hey, Garden of Delight mag ich voll gerne. ;D
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