Donnerstag, 28. April 2011

Wenn, hätte, könnte....

Es folgt eine längst überfällige Filmrezension: Mr. Nobody


Endlich! Seit langem mal wieder ein so richtig sehenswerter Streifen.
Es ist schwierig, den Film zu beschreiben, schon ihn in ein bestimmtes Genre einzuordnen ist nicht leicht. Ich würde sagen es ist eine Art Independencemovie-Drama mit einem leichten Fantasy-Touch...oder sowas....
Auch ist er recht zeitaufwendig, schon die Kinofassung umfasst 134 Minuten, der Directors Cut sogar 150. Und da der film voller seltsamer Skurilitäten steckt, denkt man so gut wie durchgehend immer wieder einfach nur: "Hm??"
Wenn man sich allerdings mal von dem Gedanken losmacht hat, irgendeiner Art von Logik folgen zu wollen, bzw. dem Bedürfnis nach einem geradlinigem Handlungsstrang entsagt, kommt man in den Genuss eines ganz und gar wundervollen, emotionalen und bildgewaltigen Machwerkes.

Und worum geht es?
Der Film beschäftigt sich grundlegend mit einer Thematik, die uns allen mehr oder weniger täglich begegnet und die mal mehr, mal weniger schwerwiegend vor uns liegt: Dem Treffen von Entscheidungen. Und die damit unweigerlich verbundene Frage: "Was wäre gewesen, wenn...?"
Denn wer kennt das nicht? Wie oft wünschten wir uns, es gäbe die Möglichkeit, eine Entscheidung vorauszusehen, im Vorfeld alles einmal durchspielen zu können, um uns dann erst festzulegen. Wer kennt nicht die Angst vor einer falschen Entscheidung? Oder hat sich hinterher nach einer solchen tage- und nächtelang mit dem "Hätte ich doch nur" gemartert?
Was wir allerdings oft dabei zu glauben scheinen ist, dass sich unsere Möglichkeiten dabei nur auf zwei, vielleicht maximal drei verschiedene Optionen begrenzen. Vermutlich aus dem Grund, weil die Fragestellung meist lediglich nur zwei Komponente einschließt: Gehe ich heute Abend aus oder nicht? Soll ich ihn/sie anrufen oder nicht? Kündigen, ja oder nein? Studiere ich dies oder jenes?
Am Anfang steht also erst mal nur eine Frage, mehr oder weniger simpel.
Doch hätten wir wirklich und tatsächlich die Möglichkeit, in eine Art Paralleluniversum zu schlüpfen um uns alles zunächst einmal anzusehen....würden wir feststellen, dass es niemals bei den zwei von uns in diesem Moment nur sichtbaren Möglichkeiten bleiben würde. Denn eine Entscheidung zieht eine andere nach sich. Und diese wieder eine. Und wieder, und wieder....und alle haben einen anderen Ausgangspunkt bis es irgendwann tausend und noch mehr Möglichkeiten gäbe......und dann wäre es erst recht unmöglich, eine Entscheidung zu treffen.

Genau darum geht die Geschichte. Im Mittelpunkt steht Nemo Nobody, ein Junge von vielleicht 9 Jahren, der sich nach der Trennung seiner Eltern entscheiden muss, bei wem er leben möchte.....das ist der Ausgangspunkt um den sich der Rest des Filmes allmählich kreuz und quer herumspinnt, sich teilweise ineinander verstrickt und hier und da auch schon mal ein Faden reißt, besonders wenn der Plot zum 118 Jahre alten Mr. Nobody schaltet, der aus einer fernen zukunft, in der die Menschen nicht mehr sterben, seine Geschichten, bzw. Geschichten erzählt....

Ziemlich verwirrend auf den ersten Blick also.
Nach und nach bekommt man aber ein Gespür für diese Komplexität, versteht Symbolik und filmtechnische Kniffe (jedes "Leben" hat z.B. einen bestimmten herausstechenden Farbton) zu deuten.
Und deshalb ist es auf den zweiten Blick einfach nur wunderschön und ganz und gar bezaubernd.





(...ach so: Jared Leto spielt übrigens die Hauptrolle.... ^^)


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Ansehen!!!

2 Kommentare:

  1. Ich muss endlich mal den Film zu Ende sehen ......

    Ja ja der Herr Leto als Familien-Vater...steht ihm gut *lol*

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  2. wie "zu ende"? gell hast irgendwaqnn die nerven verloren? *gg* ^^

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