Samstag, 21. Juni 2008

Es klappert die Mühle am rauschenden Bach..... - Kindheits-Flashback

Ein gestriger Besuch führte mich - eigentlich zu erwartend - zurück in die Vergangenheit.
Ich biege in die Straße, und somit auch in meine frühste Kindheit ein.
Schon von weitem sehe ich das Haus.
*flashback*
Das Haus mit dem ehemals auffällig grünen Streifen, welcher inzwischen einem dezenten gelb gewichen ist.
An den Balkonen wehen Fahnen. Deutschland und Italien.
Und eine griechische an dem Balkon, den es damals noch nicht gab (warum war unsere Wohnung eigentlich die einzige ohne Balkon gewesen??).
Langsam fahre ich vorbei, an dem Haus, in dem ich.....naja, nicht das Licht der Welt erblickte, für die Hausgeburten-Generation bin ich dann doch um einiges zu jung (schade, das wäre ein so wunderbar literarischer Satz mit biographischem Akzent gewesen ^^), aber in dem ich - nachdem ich dann so ganz und gar ungefragt in diese Welt hineingeboren worden war - die ersten 7 Jahre meines Lebens verbracht habe.
Draußen steht immer noch die Wäsche-Stange, auf die wir nie klettern durften.

Ich fahre weiter, ans Ende der Straße, parke vor dem Haus, in das ich eingentlich hinein will, meinen Besuch abstatten möchte.
Ich bin zu früh. Oder die Gastgeberin zu spät, das ist ja eine eher subjektive Frage....
Nach dreimaligem Klingeln gebe ich es auf.
Ich seufze und mache mich wieder an den Abstieg der eben so erfolgreich erklommenen Treppen.
Unten auf der Straße blicke ich direkt auf das nächste Haus, dass mir einen weiteren Flashback verschafft.
Dort drin wohnte meine ehemals beste Freundin aus Kindertagen.
Ich habe nicht die geringste Ahnung, ob sie noch dort haust, und einfach zu klingeln fände ich irgendwie komisch.
Stattdessen ereilt mich nun aber auch schon ein weiterer Flashback.
Diesaml in akustischer Form.
Pling....pling....plingpling....plong....
...höre ich das "Mühlchen", keine 20 Schritte von mir entfernt, dort, wo die Straße in den Waldweg übergeht.
Ich laufe darauf zu und muss lächeln. Weil es noch genauso aussieht wie damals.
Die kleine Miniatur-Mühle, mitten im hochgewachsenen Gras. Das Rädchen dreht sich plätschernd zu der - wie ich erstaunt feststelle noch immer wohlbekannten - Melodie. Und aus dem Fenster schaut immer noch der Miniatur-Müller, mit seinem roten Mützchen auf dem zufrieden lächelnden, nickenden Kopf....(sieht irgendwie bekifft aus, denke ich.....)





























Eine Weile sehe ich dem nickenden Müller zu, dann gehe ich ein paar Schritte weiter rauf und stehe mitten in diesem kleinen, leicht grottenartigen Verschlag der Natur, einem unserer auserwählten Lieblings-Spielplätze von damals.
Unverändert stehen da die zwei Bänke, nur ein bisschen mehr verwittert vielleicht. Bis auf den "Eingang" ist man nach allen Seiten hin blickdicht von Bäumen und Büschen abgeschirmt.
Der Bach rauscht.
Der Bach - der wohl ausschlaggebende Grund, warum sich dieser Ort seinerzeit als würdiger Spielplatz erwies.
Was konnte man hier doch tolle Sachen machen!
Expeditionen durchs Dickicht, immer am "Flusslauf" entlang, hinein in den tiefen Dschungel....
Ich muss wieder grinsen. Und zwar ganz doll.
Denn in meiner Erinnerung tun sich Bilder auf, bei denen man beim waghalsigen Sprung über den reißenden Fluss Anlauf nehmen musste, um rüber zu kommen....
....nun stehe ich hier und realisiere, amüsiert-wehmütig, dass ich mit einem einzigen etwas größerem Schritt auf die andere Seite gelangen könnte.....
Ich setze mich auf die Bank, schließe die Augen, lausche dem pling - pling - plingpling - plong....und lasse die Bilder meiner Kindheit an meinem innreren Auge vorbei ziehen.

Ich verspüre Lust auf eine Zigarette, aber irgendwie verbietet sich das hier an diesem "heiligen" Ort.


Zufrieden lächelnd reiße ich mich irgendwann dann wieder los und erklimme zum zweiten mal die höllisch vielen Stufen zu dem Ort, zu dem ich eigentlich hin wollte....und diesmal macht man mir sogar auf ^^
Ca 2 Stunden später verlasse ich das Haus wieder und noch einmal schallt mir das idylissche pling - pling- plingpling - plong entgegen, bevor ich ins Auto steige.
Schon irgendwie komisch, wenn man auf einer Straße, auf der man früher mit dem Rad oder den Rollschuhen entlanggefahren ist, nun auf einmal mit dem Auto drüberschreddert....
Ich fahre wieder vorbei, am vermeintlich grün-gestreiften Haus und registriere, dass die Griechenlandfahne nicht mehr da ist.
Aha, die haben also gemerkt, dass sie ausgeschieden sind....


Und ich habe gemerkt, dass Orte der Kindheit wahre Seelenschmeichler sein können...
:)

1 Kommentar:

  1. Ja ja das Mühlchen....ikeine Ahnung wann ich dass das letzte mal dort war!!!! Glaube das ist echt Jahre her .......

    AntwortenLöschen