Verspätet wegen gestriger Familienfeierlichkeiten. Nervend. Und eben besonders dann nur sehr schwer zu ertragen, wenn man deswegen keine Zeit findet, die innere Aufgewühltheit zu ordnen und zu beruhigen.
Wobei. Zu ordnen gibts da nicht viel. Eigentlich is alles klar. Übelst klar sogar. Plötzliches Bewusstsein. Das endgültige Einsehen von etwas, was man eigentlich doch schon wusste.
Unordnung in der Seele bringt einen ins Schwanken, glasklare Gewissheit aber kann einen förmlich aus den Latschen haun. Bringt einen dazu, sich klein und verlassen zu fühlen. Oder vielleicht auch unfähig. Vor allem aber fehl am Platz.
Dir ist mit einem mal bewusst, dass du bei manchen Dingen wohl einfach niemals deinen Platz finden wirst. Vielleicht war auch niemals ein Platz für dich vorgesehen gewesen. Veranstaltung ausverkauft.
Was tust du? Flüchten. Über verlassene, dunkle Nebengassen, weil du so wenigen Menschen wie möglich begegnen willst, zu deinem Auto, nach Hause, direkt auf die Couch und unter die Decke. Weg aus der Realität, die dich gerade so dermaßen ankotzt, überfordert, dich beschissen fühlen lässt, mitten hinein, mit einem direkten Kopfsprung, in den See der Phantasie. Nach nichts sehnst du dich gerade mehr. Raus aus dem kalten grau, rein ins schillernde, dumpfe blau.
Stille. Farben. Schwerelos und befreit treibst du vor dich hin, verbindest deine Wunden. Wundervoll.
Aber gefährlich. Wenn man zu lange da unten bleibt, wird irgendwann die Luft knapp....
du hast schon recht irgendwie, wenn ich so dreist sein darf, sage ich sogar, ich kann es dir nachfühlen.
AntwortenLöschenich kann es wirklich.
und ich für meinen teil glaube wohl, dass sich da was machen lässt. aber das kann nicht ich, das kannst nur du.
Darum gehts nicht.
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